Die Hochschulleitung der Pädagogischen Hochschule FHNW hat beschlossen, die bisherigen „Professuren für Professionsentwicklung“ zum 01. November 2018 in „Professuren für Berufpraktische Studien und Professionalisierung“ umzubenennen und zugleich sicherzustellen, dass alle Professuren dieses Typs die gleiche Bezeichnung führen.
Vor einer Woche schrieb ich darüber, wie Lehrpersonen unseres Studiengangs angesichts des "Generalistinnen-Anspruchs" so etwas wie eine fachliche Identität entwickeln könnten. Das fällt - so ein Ergebnis der Tagung in Marburg - offensichtlich auch Studierenden schwer, die "nur" zwei Fächer und ein bildungswissenschaftliches Studium absolvieren, um Lehrperson werden zu können. Die Frage blieb unbeantwortet. Wenn aber nicht das Fach die Identität stiftet, was könnte es dann sein?
Studierende des Partnerschuljahrs haben ihr zweiwöchiges Blockpraktikum am Beginn des neuen Schuljahrs im Kindergarten oder in der Primarschule abgeschlossen. Die Gespräche zum Unterrichtsbesuch fanden anders als im letzten Partnerschuljahr nicht unmittelbar im Anschluss an den Besuch meinerseits, sondern zeitversetzt statt.
Welche Fachlichkeit brauchen Lehrpersonen? Und was heisst das für die Lehrpersonen unserer Stufe, die (weitgehend) als Generalistinnen und Generalisten gedacht werden, und oft "Alles" unterrichten und auf jeden Fall Vieles können?
Neulich hatte ich im Reflexionsseminar an einer Partnerschule die Freude, eine Einführung in die Fallrekonstruktion gestalten zu können. Kein einfaches Unterfangen für die Studierenden, die den Vormittag in der Schule bzw. in Kindergarten "eingespannt" waren, abends z.T. noch Erstklass-Elternabend hatten, sich am Nachmittag noch auf sozialtheoretische Grundlagen wie "Sinnstrukturiertheit" und "Regelgeleitetheit" einzulassen. Aber sie tun es.
Im September 2017 fand die Tagung der Kommission Professionsforschung und Lehrerbildung der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft DGfE in Solothurn statt. In Zusammenarbeit mit Julia Kosinar und Christian Reintjes, und vor allem den zuverlässig arbeitenden Beitragenden ist nun in Rekordzeit der Band zur Tagung erschienen, in dem viele Autorinnen und Autoren ihre Beiträge zur Tagung nochmals überarbeitet oder eben "putzt und gstrählt" haben.
Auf unser "Testimonial" (es heisst wirklich so...) - also das Eingangszitat auf der Homepage bin ich ein bisschen stolz. Es schien mir auf Anhieb genau das zu treffen, was wir in den Berufspraktischen Studien tun.