B.) Martin Wagenscheins Sprache – eine Sprache des Verstehens
Ausgehend von Wagenscheins letztem Vortrag in Wolfenbüttel, den viele die dabei waren für sein Vermächtnis halten, werden drei Zweige des Begriffs „Verstehen“ beleuchtet:
Die phänomenologische Struktur des intentionalen Verstehens, das Ereignis des intuitiven Verstehens und die Erarbeitung von hermeneutischem Verstehen. Verstehen kann man nicht lehren wie etwa Autofahren, aber man kann es begünstigen – und das ist der eigentliche Kern der Wagenscheinpädagogik. Dabei kommt der Sprache eine entscheidende Rolle zu, denn sie fungiert sowohl als Katalysator wie auch als Inhibitor für das Verstehen: Zu früh eingedrillte Fachsprache wird oft zum Stereotyp. Eigenes Denken kann sich aber nur an vertrauter, klarer Umgangssprache emporranken. Und um diesem erwachenden Denken Zeit und „Stolpersteine“ zu verschaffen, gehören zu Wagenscheins Sprachverständnis auch animistische Formulierungen („Will der Stein oder muss er fallen?“), Stammeln und Schweigen.
Peter Stettler
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