Lisa Krusche: Das Universum ist verdammt gross und super mystisch
Gustav redet kein Wort mehr. Zumindest so lange nicht, bis der neue Typ seiner Mutter weg ist. Gustav will nicht, dass schon wieder ein Mann seine Mama verlässt und sie traurig macht. Zudem hat Gustav einen weiteren Grund, um wütend zu sein: Er weiss nicht mal, wer sein richtiger Vater ist. Aber dies will er endlich ändern Bei diesem Thema spricht dann aber seine Mama kein Wort. Da ist es gut, dass Gustav auf Charles trifft. Charles ist ein Mädchen, das vor nichts Angst zu haben scheint. Sie meint, dass Gustav etwas tun müsse, wenn er seinen Vater kennenlernen will. Nur daheimsitzen und auf ein Wunder warten, das bringe rein gar nichts. Sie ist überzeugt, dass die supermystische Kraft des Universums auf ihrer Seite steht. Und so kommt es, dass Charles Gustav hilft, seinen Opa aus dem Altersheim zu holen. Opa ist im Grunde noch sehr fit und Opa weiss vor allem, wer Gustavs richtiger Vater ist. Diesen Vater, der damals einfach abgehauen ist, zu finden, das ist allerdings nicht ganz einfach. In einem alten VW-Bus müssen sich die drei quer durch Europa bis nach Istanbul durchschlagen. Klar, dass es auf dieser langen Reise ziemlich abenteuerlich zu und hergeht. Aber Charles hat recht gehabt: Träume soll man niemals aufgeben und Kinder haben ein Recht darauf, zu wissen, wer ihre Väter sind.
Lisa Krusche hat ein wunderbares, berührendes und zugleich sehr spannendes Buch geschrieben. Einen Abenteuerroman, eine Familiengeschichte, ein Buch, das auch davon erzählt, dass man Umstände verändern kann. Gustav erzählt diese Geschichte selber und lässt Lesende sehr nah an sich heran. In seiner einfachen Sprache vermag er sehr viel auszudrücken. Dinge auch, für die es im Grunde keine Worte gibt. Das Buch eignet sich wegen der sehr packenden Geschichte und dem tiefsinnigen Inhalt hervorragend zum Vorlesen. Für Kinder ab etwa 10 Jahren.
Lisa Krusche: Das Universum ist verdammt gross und super mystisch. Beltz 2021. ISBN: 978-3-407-75600-8
Rezension: Maria Riss