Hobbydetektive aufgepasst! Im zweiten Band rund um die Forschungsgruppe Erbsensuppe bearbeiten die Bandenmitglieder wieder einen spannenden Fall! Dieses Mal dreht sich die Nachforschungen sogar um ein Mitglied ihrer eigenen Bande. Lina, die mit ihrem Vater vor noch nicht allzu langer Zeit aus Syrien geflüchtet ist, benimmt sich seit einiger Zeit merkwürdig. Sie kommt oft zu spät zur Schule, lässt die nachmittäglichen Bandentreffen aus und will nicht mit Evi und Nils darüber sprechen, was bei ihr und ihrem Papa vorgeht. Haben vielleicht die vielen Formulare, die das Mädchen aus Syrien ausfüllen muss, etwas mit ihrem seltsamen Verhalten zu tun? Wer ist der Junge auf dem geheimnisvollen Foto, welches Lina mit sich herumträgt und niemandem zeigen will? Evi und Nils beschliessen, dass sie den Fall lösen und ihrer Freundin unbedingt helfen müssen.
Rieke Patwardhan schreibt in einer gut verständlichen Sprache und in zahlreichen witzigen Dialogen, welche Lesende, trotz der oft ernsten Themen, zum Schmunzeln bringen. Das Trio, welches sonst immer zusammen ermittelt, wird in dieser Geschichte auf eine Probe gestellt, weil sich Lina plötzlich so sehr abschottet. Im Rahmen der Untersuchung, welche die hyperaktive Evi und der besonnene Nils einleiten, erkennen sie, dass sie nicht nur eine Bande, sondern unterdessen auch richtige gute Freunde geworden sind. Nebst dieser Freundschaft werden Themen wie gegenseitiges Vertrauen, Toleranz gegenüber anderen, die Auswirkung einer Flucht oder die Arbeit des Roten Kreuzes angesprochen. Das vorliegende Buch bestätigt, dass der erste Band der «Forschungsgruppe Erbsensuppe» nicht umsonst mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde. Die beiden Bücher können aber unabhängig voneinander gelesen werden. Ein spannendes und gleichzeitig ernstes Kinderbuch für Kinder ab etwa 9 Jahren, das sich auch sehr gut zum Vorlesen eignet.

Rieke Patwardhan: Forschungsgruppe Erbsensuppe. Oder wie wir ein Haus kaperten und Linas Geheimnis auf die Spur kamen. Mit Illustrationen von Regina Kehn. Knesebeck 2021. ISBN: 978-3-95728-402-0

Rezension: Sarah Schönauer