Silke Lambeck: Mein Freund Otto, das Blaue Wunder und ich
Matti hätte eigentlich guten Grund, sich zu freuen. Die Sommerferien stehen vor der Tür, ihn erwarten wunderschöne Tage, die er mit Faulenzen, mit dem Baden im alten Schwimmbad «Das Blaue Wunder» und vor allem mit seinem besten Freund Otto verbringen wird. Aber dann ziehen doch ein paar düstere Wolken auf: Matti findet es zwar gut, dass Mama endlich eine neue Liebe gefunden hat, nur muss dies ausgerechnet sein Sportlehrer Thorben sein? Und als Otto und Mattis zum ersten Mal ins Schwimmbad wollen, steht da ein Schild «Auf unbestimmte Zeit geschlossen» vor dem Eingang. Das darf doch nicht wahr sein! Die Stadt muss sparen, aber ausgerechnet beim Schwimmbad? Da müssen Matti und Otto einfach etwas unternehmen, und zwar möglichst schnell. Natürlich fällt den beiden etwas ein und natürlich gibt es dabei ziemlich viel Trubel und ein bisschen Schwindeln müssen sie auch. Aber ganz zum Schluss sind selbst die Erwachsenen von Matti und Ottos Idee total begeistert.
Die Geschichte erzählt davon, was Kinder alles erreichen können, wenn sie nur zusammenhalten und beim Erzählen daheim manchmal ein paar Sachen einfach weglassen. In diesem Fall ist es selbstverständlich das geliebte Schwimmbad, das die beiden vor dem Abbruch retten. Das wunderschöne, warmherzige und spannende Buch könnte man dem Genre «Lausbubengeschichten» zuordnen. Es bietet aber sehr viel mehr, weil es auch davon erzählt, was Freundschaft ausmacht und dass man Erwachsenen manchmal ein bisschen auf die Sprünge helfen muss, weil sie zu viel um die Ohren haben, um sich um die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu kümmern. Das Buch eignet sich sehr gut zum Vorlesen für Kinder ab etwa 8 Jahren, zum Selberlesen ab 9.
Silke Lambeck: Mein Freund Otto, das Blaue Wunder und ich. Gerstenberg 2022.
ISBN: 978-3-8369-6137-0
Rezension: Maria Riss