Dick King Smith: Freddie, der Held
Freddie ist bei seiner Geburt klein und mickrig und wird deshalb vom «Schweinemann» weggebracht. Das ist immer so, wenn Mickerlinge zur Welt kommen. Aber Freddie will nicht geschlachtet werden, er reisst aus und schafft es zurück in Mutters Schweinekoben. Freddie ist nicht nur kleiner als seine Geschwister, auch seine Füsse sind besonders: Sie ähneln Hundepfoten. Er wird zwar von allen ausgelacht, dafür bleibt er aber am Leben. Und noch etwas ist speziell an Freddie: Er glaubt an sich selbst, ist überaus neugierig und voller Lebensfreude. So kommt es, dass er schon beim ersten Gang ins Freie, trotz aller Warnungen der andern Schweine, ins Wasser steigt. Dort entdeckt er sein ganz besonderes Talent: Er kann schwimmen! Und als der grosse Regen kommt und das viele Wasser den ganzen Stall wegschwemmt, wird Freddie nicht nur zum Lebensretter, sondern auch zu einem umschwärmten Helden.
Dick King Smith hat sich als Autor von «Babe» bereits einen Namen gemacht und auch die Geschichte von Freddie wird Lesende begeistern. Nebst der spannenden, humorvollen Geschichte ist es die leicht ironische, witzige Schreibweise, die dieses Buch so lesenswert macht. Die Schweinedamen beispielsweise haben eine überaus gewählte, distinguierte Ausdrucksweise, sprechen sich gegenseitig per «Sie» an und nennen den Schweinezüchter «Diener», weil er sie ja tatsächlich Tag und Nacht bedient. Die ganze Geschichte wird zudem fast ausschliesslich aus der «Schweineperspektive» erzählt, dies wird vielen Kindern grossen Spass machen, weil das Wissen von Schweinen in vielerlei Hinsicht doch tatsächlich etwas beschränkt ist. Ein turbulentes, spannendes Buch, das sich ganz besonders gut zum Vorlesen eignet. Für Kinder ab etwa 10 Jahren.
Dick King Smith: Freddie, der Held. dtv, Reihe Hanser 2013. ISBN: 978 3 64003 9
Rezension: Maria Riss