Die kleine Eule lebt ein zufriedenes Leben mitten im grossen dunklen Wald. Für ihr Zuhause hat sie sich die höchste aller Tannen ausgesucht. Sie geniesst den Blick von so hoch oben und die Ruhe im Wald. Aber eines Tages kommen Holzarbeiter, fällen die riesengrosse Tanne und laden sie, samt der kleinen Eule, auf einen enorm langen Spezialtransporter. Auf geht’s ins Rockefeller Center nach New York. Dort richtet ein Spezialkran die Tanne auf. Es ist ein Bauarbeiter, hoch auf dem Kran, der die kleine Eule entdeckt und ganz vorsichtig in eine Kiste packt. Sie kommt zu einem Eulenspezialisten, der sie füttert und in einen Käfig steckt. Wenigstens warm ist es hier. Aber schon nach ein paar Tagen geht es wieder auf eine Reise. Diesmal zurück Richtung Wald. Endlich hört die Eule ihren Wald wieder wispern, riecht den wunderbaren Kiefernduft und fliegt sofort in die Freiheit. Und was das Allerschönste ist: Als die kleine Eule ihr «Huh-huuu-huuuh» ruft, werden ihre Rufe ganz in der Nähe erwidert.
Dieses Bilderbuch fällt etwas aus dem Rahmen, nicht nur wegen dem ungewohnt grossen Format und weil man darin Spezialtransporter und einen riesigen Teleskop-Kran bewundern kann, bestechend sind auch die Perspektiven der Bilder. Um die Höhe der Wolkenkratzer in New York zu verdeutlichen, muss man das Buch gar diagonal halten. Die Geschichte eignet sich sehr gut zum Erzählen auch in grösseren Gruppen. Die ausserordentlich geglückte Kombination von Text und Bildern wird die meisten Kinder ab etwa 4 Jahren faszinieren und zum Staunen bringen. Das Buch basiert auf einer wahren Geschichte.

Daisy Bird / Anna Pirolli: Die kleine Eule und das Weihnachtswunder. Annette Betz im Ueberreuter Verlag 2023. ISBN: 978-3-219-11994-7

Rezension: Maria Riss