Erin Jade Lange: Butter
Butter (das Wort wird englisch ausgesprochen) ist der vielsagende Spitzname eines 16-jährigen High-School-Aussenseiters, der mit seinen über 200 Kilo schwer übergewichtig ist. Kein Wunder hat er auch in seiner Schule einen schweren Stand. Er ist ein unfreiwilliger Einzelgänger, der von seinen Mitschülern beim Essen angestarrt und eher bemitleidet als direkt gemobbt wird. Butters Aufstieg und Fall beginnt damit, dass er auf einer Webseite verkündet, dass er sich in der Silvesternacht online zu Tode essen will. Plötzlich wird der Aussenseiter zum umschwärmten Star seiner Schule: Macht er das tatsächlich? Oder ist alles nur gespielt? Das Entsetzen mischt sich mit Sensationslust und Voyeurismus. Während Butters Mitschüler über den Ernst seines Vorhabens rätseln, wird Butters Plan immer konkreter. Gleichzeitig geniesst Butter sein makabres Ansehen: Endlich ist er nicht mehr alleine, weder in der Schule noch an den Wochenenden. Und endlich schafft er es, seine grosse Liebe nicht nur virtuell, sondern auch in der Realität anzusprechen. Trotzdem: Die Zeit tickt und bald ist sie da, die finale und alles entscheidende Silvesternacht.
„Butter“ ist ein sagenhaft spannender Roman, der die Lesenden von der ersten bis zur letzten Seite fesselt und in seinen Bann zieht. Die Geschichte des übergewichtigen Aussenseiters berührt und entfacht viele Emotionen: Mitleid, Ärger, Angst und Wut gegenüber der Hauptfigur, den Eltern und den Mitschülern wechseln sich ab und machen die Lektüre dieses Buches so lebendig und wertvoll.
„Butter“ ist in vielfältiger Weise ein anspruchsvolles Buch – nicht zuletzt wegen seines Umfangs. Trotzdem oder gerade deshalb sei es hier insbesondere lesegewohnten und viellesenden Jugendlichen ab ca. 14 Jahren wärmstens empfohlen.
Erin Jade Lange: Butter. Rowohlt 2014. ISBN: 978-3-499-21244-4
Rezension: Claudia Hefti