Jaromir Konecny: Tote Tulpen
Der 16-jährige Leon wird auf Bewährung aus dem Gefängnis entlassen und soll sich bei der Arbeit in einem Blumenladen resozialisieren. Ausgerechnet als Leon an seinem ersten Arbeitstag den Blumenladen betritt, stolpert er wortwörtlich über eine Leiche. Auf gar keinen Fall möchte er mit der Tat in Verbindung gesetzt werden und will deshalb sofort wieder verschwinden. Blöd nur, dass ihn Laura, die Tochter des Geschäftsinhabers bereits entdeckt hat. Und blöd auch, dass Laura Krimis liebt und den Fall unbedingt gemeinsam mit Leon lösen will. Leon will jeden Verdacht von sich lenken und macht sich zusammen mit Laura auf die Suche nach dem Täter. Leon erkennt bald, dass sie zusammen ein gutes Team sind und Laura gar nicht so übel ist. Und Laura muss sich bald eingestehen, dass Leon gar nicht dumm ist und sich hinter seiner Fassade viel mehr verbirgt. Ihre Nachforschungen führen sie nicht nur immer näher zum Täter, sondern auch in ihre eigene Vergangenheit: Laura deckt lange und gut behütete Familiengeheimnisse auf und Leon muss erkennen, dass dieser Fall mehr mit ihm zu tun hat, als er sich je hätte träumen lassen.
«Tote Tulpen» ist der erste Krimi von Jaromir Konecny, der seit Jahren als Slam-Poet bekannt ist und schon zahllose Slam-Wettbewerbe gewonnen hat. Tote Tulpen hat alles, was ein Krimi braucht: Einen ungelösten Mordfall, ein ungewöhnliches Ermittler-Duo und viele potentielle Täter. Trotzdem hebt sich dieser Krimi von anderen ab: Zum einen gelingt dies durch die einfache, sehr mündlich gefärbte Sprache des Autors: Diese macht das Buch leicht zu lesen und die Geschichte wird auch für ungeübtere Leserinnen und Leser gut zugänglich. Zum anderen glückt dies durch die sympathischen Figuren: Leon gibt sich cool und locker, ist unter dem derben Fell aber butterweich. Laura ist stark, eigenwillig und gehört zu jenen, die niemals aufgeben. Empfohlen ist dieser spannende, witzige und unterhaltsame Krimi für Jugendliche.
Jaromir Konecny: Tote Tulpen. dtv 2014. ISBN: 978-3-423-42216-1
Rezension: Claudia Hefti