Jennifer Gooch Hummer: Der Sommer, als Chad ging und Daisy kam
In Aprons Leben läuft gerade eine Menge schief: Ihre einzige und beste Freundin zeigt ihr die kalte Schulter und Margie, die neue Freundin ihres Vaters, ist gemein und unfreundlich zu ihr. Kein Wunder, kann sich Apron nur wenig freuen, als sie erfährt, dass Margie schwanger ist. Da hilft auch die Aussicht auf die langen Sommerferien wenig. Erst die Bekanntschaft mit Mike und Chad bringt einen Lichtblick in ihr Leben. Apron spürt schon bald, dass diese beiden jungen Männer anders sind: Dies nicht nur, weil sie eine beständige Aura von Herzlichkeit und Fröhlichkeit verbreiten, witzig und aufmerksam sind oder einen eigenen Blumenladen betreiben. Chad und Mike, so bemerkt Apron, sind ein Liebespaar. Trotz Vorurteilen und Bedenken von Seiten ihres Vaters, freundet sich Apron mit den beiden an und übernimmt einen Sommerferienjob in deren Blumenladen. Und damit ist sie mittendrin in den traurigen Veränderungen, die dieser Sommer 1985 für sie und ihre Freunde mit sich bringt: Chad ist krank und es geht ihm zunehmend schlechter. Wie damals, als ihre Mutter gestorben ist, wird Apron erneut mit einer tödlichen Krankheit konfrontiert.
Mit ihrem Debutroman «Der Sommer, als Chad ging und Daisy kam» hat die amerikanische Autorin Jennifer Gooch Hummer ein wunderbares Buch geschrieben, das schon mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden ist. Bemerkenswert ist dabei vielerlei: Ihre Sprache ist treffend, anregend und liest sich leicht und flüssig. Ihr gelingt ein einfühlsamer Umgang mit den Themen Aids und Homosexualität und lässt die Lesenden an einer Zeit vor 30 Jahren teilhaben. In ihrem Buch geht es um den Mut, anders zu sein, um die Schwierigkeiten, die damit verbunden sein können und um Menschen, die mit ihrer Toleranz und ihrer Herzenswärme die Welt stets ein bisschen besser machen. Für Leserinnen und Leser ab ca. 12 Jahren.
Jennifer Gooch Hummer: Der Sommer, als Chad ging und Daisy kam. Carlsen 2014. ISBN: 978-3-551-58317-8
Rezension: Claudia Hefti