Lukas Hartmanns Geschichte kam erstmals 1994 heraus. Sie ist in 24 Kapitel aufgeteilt und wird von den beiden Kindern Pit und Lena abwechselnd erzählt. Sie sind in Griechenland mit ihren Eltern in den Ferien. Da sich die Eltern dauernd streiten, laufen die beiden trotz Verbot davon. Sie gehen am Strand entlang und neugierig, wie Kinder mal eben so sind, klettern sie einen steilen Felsen empor und treffen dort auf den uralten Zauberer Zervan. Zervan hat ein ziemlich grosses Problem in seinem Gesicht: Eine riesige, geradezu monströse, rot leuchtende Nase. Die hat ihm ein Widersacher angehext und Zervan weiss einfach nicht, wie er diese schreckliche Nase wieder loswerden kann. Er schämt sich deswegen und versteckt sich vor der Welt. Um ihm zu helfen, beschliessen Pit und Lena, mit dem alten Zauberer in die Schweiz zu fliegen, die beiden haben nämlich einen Onkel, der ist Chirurg und der tut fast nichts anderes, als Nasen zu verschönern. Alle drei fliegen, wie könnte es in einer Zaubergeschichte anders sein, auf einem Teppich gen Norden.

Die Geschichte entwickelt sich weiterhin sehr turbulent, mit überraschenden Wendungen und bleibt bis zur letzten Seite spannend. Die meisten Kinder werden diese Geschichte lieben, weil sie sich in den Figuren wiederfinden und weil das Geschehen so voller fantastischer Ereignisse ist. Lukas Hartmann erzählt diese fantastische Abenteuergeschichte unbeschwert, treffend und feinsinnig. Der Einband ist sehr schlicht und spricht vielleicht nicht alle Kinder an. Gerade deshalb ist es gut, wenn Lehrpersonen ihnen einen Zugang zu diesem spannenden Lesestoff bieten. Im Buch finden sich keine Illustrationen. Als Lektüre und Vorlesebuch eignet es sich für Kinder ab der 4. Klasse.

Lukas Hartmann: So eine lange Nase. Diogenes, 2010. ISBN: 978-3-257-01148-7

Rezension: Hans Muggli