Der alte Geizhals Ebenezer Scrooge, der immer nur an seinen Profit denkt, der wirklich nie in seinem Leben barmherzig war oder jemandem geholfen hätte, wird in der Weihnachtsnacht von Geistern heimgesucht. Diese lehren ihn das Fürchten, sie zeigen ihm, wohin seine Hartherzigkeit geführt hat, zeigen ihm die Armenviertel Londons und bringen ihn schliesslich gar zum Friedhof, wo bereits sein Grab bereitsteht. Scrooge schwört, dass er sich bessern würde. Diese schauerliche Lektion wirkt. Schon am nächsten Morgen beginnt Scrooge sein Leben so zu ändern, dass dieses Weihnachtsfest vielen armen Bewohnern Londons in unvergesslicher Erinnerung bleiben wird.

Roberto Innocenti hat zu diesem Klassiker einmalige, faszinierende Bilder gemalt. Da werden Stimmungen und Gefühle spürbar, da staunt man beim Betrachten über all die vielen Details und wähnt sich selber in das weihnachtliche London vor langer Zeit zurückversetzt. Die Bilder helfen mit, dass der sprachlich nicht ganz einfache Text auch von jüngeren Leserinnen und Lesern verstanden wird. Denn aktuell ist der Inhalt nach wie vor, obwohl die Geschichte bereits 150 Jahre alt ist. Ein Buch, das eigentlich in jede (Familien-)Bibliothek gehört.

Dickens/Innocenti: Eine Weihnachtsgeschichte. Gerstenberg 2015. ISBN: 978-3-8369-5859-2

Rezension: Maria Riss