Christine Nöstlinger: Detektivgeschichten vom Franz
Franz hat einen grösseren Bruder, eine Freundin, die Gabi, und einen Freund, den Erhard. Mit Erhard geht er in die gleiche Klasse, Gabi besucht die Parallelklasse. Da die Eltern von Franz den ganzen Tag arbeiten, bekommt er sein Mittagessen jeweils bei Gabi daheim, die im selben Haus wohnt. Franz hat Gabi gern, aber er hat es nicht immer leicht mit ihr. Sie ist oft launisch, manchmal streitsüchtig und sie besteht darauf, dass er genau das tut, was sie will. So soll er bei all ihren Hobbies mitmachen, obwohl das sehr anstrengend ist, weil Gabi diese Hobbies alle paar Wochen ändert. Nun will sie Detektivin werden und Diebe auf frischer Tat ertappen. Gabi besteht darauf, dass Franz immer dabei ist. Was soll er machen? Wenn er sich nicht alles gefallen lässt und mitmacht, muss er weggehen oder sich mit Gabi streiten. Weggehen will er nicht, da er sonst mutterseelenallein zu Hause wäre und sich streiten mag er schon gar nicht, auch weil da seine Stimme immer schnell ganz piepsig wird. Zum Glück hilft ihm sein Freund Erhard. Trotzdem muss Franz lernen, sich endlich selber durchzusetzen.
Mit Franz hat Christine Nöstlinger eine ganz wunderbare, liebenswerte Figur geschaffen, diese werden die meisten Kinder bereits von den vielen verschiedenen Büchern her kennen. Franz ist kein Held, er ist ein ganz normaler Junge, der auch immer wieder mit seinen Schwächen zu kämpfen hat. Gerade dies macht ihn aber so authentisch, so überaus sympathisch. In diesem Band geht es vor allem darum, dass er endlich seine eigenen Bedürfnisse ebenso ernst nimmt, wie jene anderer. Und das nachzulesen ist nicht nur spannend, es ist auch eine gute Botschaft an all die lesenden Kinder. Alle Franz-Geschichten seien an dieser Stelle einmal mehr wärmstens empfohlen. Zum Vorlesen oder zur selbständigen Lektüre für Kinder ab etwa 8 Jahren.
Christine Nöstlinger: Detektivgeschichten vom Franz. Oetinger, 2010. ISBN: 978-3-7891-2344-3
Rezension: Hans Muggli