Tobias Steinfeld: Kein Plan
Albert weiss einfach nicht, was aus ihm werden soll. Eine Maurerlehre machen? Ein Start-up gründen? Oder doch, wie sein Vater ihm geraten hat, ein Studium? Da lernt er bei der Berufsberatung Zef kennen. Der weiss auch nicht recht, was er tun soll, hat aber schon eine Menge ausprobiert und hat auch ziemlich schräge Ratschläge bereit. Wie wäre es, Schafe zu züchten? Seit Vaters Tod hält Albert nichts mehr daheim und so ziehen die beiden los, machen sich tatsächlich auf die Suche nach Schafen. Einen Hof finden sie recht bald. Gerade mal drei Schafe stehen auf der Weide und in der dreckigen Hütte liegt ein (dauernd) betrunkener Schäfer herum. Soll das nun Alberts Zukunft sein? Aber Anpacken, das tun sie beide nun und als schliesslich Ira auftaucht, ein willensstarkes Mädchen aus dem Dorf, da beginnt die Sache doch fast schon ein bisschen Spass zu machen. Wie das Ganze ausgeht? Das sei hier noch nicht verraten, zu sehr lohnt es sich, diese Geschichte selber nachzulesen.
Albert ist in vielerlei Hinsicht auf der Suche nach Sinn und momentan ziemlich orientierungslos. All diese Erwartungen von aussen machen ihm zu schaffen. Wie findet er bloss heraus, was er selber eigentlich mit seinem Leben anfangen will? Tobias Steinfeld hat in seinem Buch die Fragen und Gefühle, die viele Jugendliche bestens kennen, sehr präzise auf den Punkt gebracht und in eine wunderbar schräge, humorvolle Geschichte verpackt. Albert erzählt ernsthaft und doch voller Situationskomik von seiner eigenen Suche, er tut dies in einer lockeren, aber niemals vereinfachenden Sprache, die viele Jugendliche ansprechen wird.
Tobias Steinfeld: Kein Plan. Thienemann 2019. ISBN: 978-3-522-20262-6
Rezension: Maria Riss