Aaron Karo: Chucks Welt
Jeder wäscht sich regelmässig die Hände oder kontrolliert ab und zu, ob die Herdplatte auch wirklich ausgeschaltet ist. Der 17jährige Chuck allerdings muss diese und andere Dinge besonders häufig und gründlich machen: Wenn seine Hände schmutzig sind, muss er sie auf der Stelle waschen. Und schmutzig sind sie für ihn auch dann, wenn er zum Beispiel ein Tier, einen Fahrstuhlknopf oder Münzen angefasst hat. Chuck hat eine Zwangsstörung und diese bestimmt seinen Alltag zu grossen Teilen. Spätestens aber als er die neue Schülerin Amy kennen lernt und sich Hals über Kopf in sie verliebt, beschliesst er, etwas gegen sein Problem zu unternehmen.
Der US-Amerikaner Aaron Karo hat mit seinem ersten Jugendroman einen berührenden und gleichzeitig witzigen Roman geschrieben. Aus der Sicht des Ich-Erzählers Chuck schildert er äusserst nachvollziehbar, wie eine Zwangsstörung das Leben eines Teenagers bestimmen kann. Chucks Leben ist zwar von all seinen zwanghaften Handlungen geprägt, trotzdem ist er ein ganz normaler Teenager, mit dem sich Lesende, Jungen wie Mädchen, identifizieren können. Die Lektüre macht trotz des ernsten Themas auch Spass, vielleicht weil das Buch absolut frei von Pathos bleibt und in einer sehr direkten, schnörkellosen Sprache geschrieben ist. «Chucks Welt» ist ein eindrückliches Buch, dem der Zugang zu einem nicht ganz alltäglichen Thema auf positive und unterhaltsame Art gelingt. Für Jugendliche ab ca. 14 Jahren.
Aaron Karo: Chucks Welt. Boje 2013. ISBN: 978-3-414-82362-5
Rezension: Claudia Hefti