Alice Hoogstad: Das kunterbunte Monsterbuch
Auf der ersten Seite des Buches sieht man mit einem dicken schwarzen Strich gezeichnet eine schwarz-weisse Stadt. Die Bewohnerinnen und Bewohner halten die Stadt sauber und alles sieht richtig schön rausgeputzt aus. Doch dann taucht ein kleines Mädchen auf und zeichnet den ersten roten Strich auf die weisse Strasse, führt ihn behutsam weiter die Hauswand hoch und lässt ihn in einem Herz enden. Sie erntet damit erstaunte und interessierte Blicke, von den Menschen, den Hunden und Katzen. Beim «herzigen» Strich wird es nicht bleiben. Jetzt wird es bunt und die Strassenmalerei des Mädchens wird grösser und noch farbiger und nimmt die Form eines leuchtenden Monsters an. Das Monster macht sich bald auf den Weg durch die Stadt und begegnet anderen fantastischen Buntstiftmonstern. Die Monster schauen der kleinen Künstlerin aber nicht länger nur zu, sondern fangen selbst an, sich ihre gruselig-farbigen Freunde mit Stiften zu erschaffen. Im Nu wird die Stadt bunt und farbig, nur die Ordnungshüter, die Feuerwehr und die entsetzen Einwohner versuchen die Farbenpracht aufzuhalten. Die schwarz-weisse Ordnung kehrt aber erst wieder, als die ersten Regenwolken auftauchen. Zufrieden und ruhig nimmt das Leben in der kleinen Stadt, so scheint es, erneut seinen geordneten Lauf. Bis alle, die in dieses Buch schauen, entdecken, wie da auf der letzten Seite das kleine lächelnde Mädchen mit seinen Farbstiften wieder auftaucht.
Alice Hogstaad hat ein heiteres Bilderbuch gezaubert. Die Perspektive auf die Farbmonster und die Kleinstadt wechselt die Künstlerin von Seite zu Seite. Viele Details gibt es auf den Seiten zu entdecken, und was die Protagonistin in den Strassen vormacht, wird sicher Kinder dazu anregen, all die weissen Flächen im Buch farbig auszumalen. Vielleicht beginnen sie sogar, selber irgendwo ein weiteres Farb-Monster zu zeichnen. Ein Bilderbuch ganz ohne Text für Kinder ab etwa 4 Jahren.
Alice Hoogstad: Das kunterbunte Monsterbuch. aracari Verlag 2014. ISBN: 978-3-905945-53-9 .
Rezension: Stefanie Kappus