Anne Fine: Tagebuch einer Killerkatze
Vom Montag bis zum Samstag erhalten Leserinnen und Leser einen Einblick in das Tagebuch der Killerkatze mit dem Namen Kuschel. Kuschel erzählt vom Leben bei Ellie und ihren Eltern. Die Familie hat in diesen wenigen Tagen drei Opfer zu beklagen: Einen Vogel, eine Maus und – oh je – den Hasen Hoppel. Während Vogel und Maus noch würdevoll bestattet werden, wird die Sache mit dem Hasen schon etwas schwieriger. Die Killerkatze Kuschel hat doch tatsächlich den geliebten Hasen Hoppel der Nachbarn ermordet! Verzweifelt sucht die Familie nach einer Lösung und so entsteht schliesslich der Plan, den toten Hasen zu säubern und heimlich wieder zurück in den Stall zu legen. Ganz so, als wäre die Killerkatze ihm nie zu nahe gekommen. Gesagt, getan: Hoppel wird geschrubbt, gerubbelt und geföhnt, so lange, bis er fast schöner ist als zuvor. Dann legt Ellie ihn zurück in den Hasenstall der Nachbarn, wunderbar duftend und mit flauschigem Fell. Langsam entspannt sich die familiäre Stresssituation. Bis alle am Samstag der Nachbarin begegnen, die sehr erstaunt davon erzählt, dass der verstorbene und liebevoll begrabene Hase plötzlich wieder, wunderbar duftend, in seinem Stall lag. Das ist doch schon sehr, sehr seltsam.
Anne Fine lässt in kurzweiligem Plauderton die Killerkatze selber von ihrem Leben mit ihrer Kleinfamilie erzählen. Die Katze zeigt darin allerdings wenig Verständnis für die Reaktionen von Vater, Mutter und Kind. Wie sollte auch eine Katze schuld am Mausen sein? Die Illustrationen von Axel Scheffler sind eine sehr passende Ergänzung zu den Tagebucheinträgen. Mit wenigen Strichen hat er den ganzen Witz und Charme dieser humorvoll, schrägen Geschichte eingefangen. Ein wunderbar skurriles Buch zum Vor- und Selberlesen für Kinder ab etwa 8 Jahren und Erwachsene. Diese Geschichte ist auch als Hörbuch erhältlich.
Anne Fine: Tagebuch einer Killerkatze. Moritz 2015. ISBN: 978-3-89565-298-1
Rezension: Stefanie Kappus