Annette Moser: Im Wolfswald
Tara und Lup, das sind zwei Wolfskinder, die beschützt von ihrem Rudel im tiefen Wald leben. Tara ist ziemlich schlau und mutig. Ihr Bruder Lup ist stärker und handelt oft überlegter. Eines Tages nun erscheint ein grosser, schwarzer Wolf im Revier und verlangt die Rückgabe seines Sohns Lup. Der kleine Wolf hatte bis jetzt keine Ahnung, dass er als ganz kleiner Welpe vom Rudel gefunden und aufgezogen worden war. Der schwarze Wolf behauptet, Lups leiblicher Vater zu sein. Er bedroht das Rudel und beharrt auf seiner Forderung, seinen Sohn mit sich zu nehmen. Lup beschliesst zu fliehen, nicht nur, weil er plötzlich nicht mehr weiss, wo er hingehört. Er will auch sein Rudel, das so gut für ihn gesorgt hat, unter keinen Umständen in Gefahr bringen. Tara und Lup haben sich einmal versprochen, immer füreinander da zu sein. Deshalb lässt Tara ihren Bruder auch jetzt nicht im Stich. Gemeinsam schleichen sich die beiden fort, immer weiter weg vom sicheren Zuhause. Natürlich birgt diese Flucht viele Gefahren, sie sind ja noch sehr jung und unerfahren. Und manchmal streiten sich die beiden auch und zwar ziemlich heftig. Erst auf den letzten Seiten wendet sich alles zum Guten. Wie das so kommt, dies sei hier aber noch nicht verraten.
Annette Moser hat ein Buch geschrieben, das alle Kriterien für ein gutes Vorlesebuch erfüllt: Eine spannende Geschichte, die Jungen wie Mädchen gleichermassen ansprechen wird, eine klare Gliederung in Kapitel, so dass man das Lesen gut unterbrechen kann und eine Geschichte, die sich wegen der schönen Sprache und der wichtigen Thematik zu lesen lohnt. Die vielen wunderschönen Farbbilder der japanischen Künstlerin Naeoko Walter helfen zudem beim Verstehen. Zum Vorlesen für Kinder ab etwa 6 Jahren.
Annette Moser: Im Wolfswald. Carlsen 2020. ISNB: 978-3-551-55529-8
Rezension: Maria Riss