Anu Stohner: Die kleine Schusselhexe greift ein
Wer die kleine Schusselhexe kennt, weiss, dass sie mit ihren 99 Jahren noch sehr jung ist, und dass sie vielleicht deshalb die Zauberreime ziemlich oft vermasselt. Nein, Sprüche behalten, das ist nicht ihre Stärke. Aber dafür ist die kleine Hexe mutig und hilfsbereit, das vor allem. Diesmal kommt ein ziemlich griesgrämiger Igel vorbei, der dringend Hilfe benötigt. Von weit her kommt dieser Igel, dort wo der Wald ganz dicht ist und sehr viele Waldtiere leben. Nun sind aber all diese Tiere in Gefahr, weil mitten durch den Wald eine Strasse gebaut wurde. Alle diese riesigen Autos sind einfach lebensgefährlich und einen Lärm machen die, dass es kaum mehr auszuhalten ist. Sogleich setzt sich die kleine Schusselhexe, zusammen mit ihrem blauen Hasen und dem Igel, auf ihren krummen Besen und zischt los. Sie wird von den vielen Waldtieren begeistert empfangen und beginnt auch sofort, einen passenden Zauberreim aufzusagen. Natürlich geht das zuerst einmal schief und auch der zweite Versuch bringt keinen Erfolg. Erst beim dritten Anlauf gelingt ihr ein wahrlich verrückter, aber wirksamer Zauber. Wohin um alles in der Welt die kleine Hexe die vielen Autos aber gezaubert hat, das soll hier noch nicht verraten werden.
Die kleine Schusselhexe ist eine Buchfigur, mit der sich wohl alle Kinder gut identifizieren können. Viele werden sie zudem schon aus den drei bereits erschienenen Bilderbüchern kennen. Der vorliegende Band ist als Vorlesebuch konzipiert, die einzelnen Kapitel haben alle einen eigenen kleinen Spannungsbogen, so dass sich die Lektüre gut unterbrechen lässt. Zusammen mit der kleinen Hexe passende Reimwörter zu suchen, das wird Kinder zusätzlich faszinieren. Die wunderbaren Farbbilder von Henrike Wilson helfen beim Imaginieren und ergänzen diese lustige und durchaus auch spannende Geschichte ganz wunderbar. Zum Vorlesen für Kinder ab etwa 5 Jahren. Zum Selberlesen ab 8 Jahren.
Anu Stohner: Die kleine Schusselhexe greift ein. Mit Bildern von Henrike Wilson. dtv, Reihe Hanser 2017. ISBN: 978-3-423-64030-5
Rezension: Maria Riss