In schulischen Sachtexten ist der Aufbau mentaler Modelle nicht nur von verbal linearen Textelementen abhängig, sondern oft auch von bildlichen Elementen. Das aktive Herstellen von Text-Bild-Bezügen ist entsprechend wesentlich für den Kohärenzaufbau. Gerade die bildlichen Elemente sowie ihre Verknüpfung mit dem Text stellen hohe Ansprüche an die Strukturierung des Leseprozesses. Trotz dieser hohen Anforderungen sind in den Lehrmitteltexten kaum explizite und an das Lernalter angepasste Lesesteuerungselemente enthalten, welche aber notwendig wären, um den Wissenserwerb mit Lehrmitteltexten auch für sprachschwächere SchülerInnen zugänglich zu machen.

Die Studie setzt sich daher mit Lesewegen auseinander, welche SchülerInnen beim unangeleiteten Lesen von Biologielehrmitteltexten zeigen. Es wird dabei der Fragestellung nachgegangen, inwieweit der eingeschlagene Leseweg durch den Text Einfluss auf den Wissenserwerb hat. Die Ergebnisse dieser Studie bieten eine empirische Basis für die Entwicklung von lesedidaktischen Anleitungen für Biologielehrmitteltexte.

Autorin: Dittmar, Miriam (2021). Biologielehrmitteltexte sinnvoll lesen und verstehen. Eine Untersuchung zu Text-Bild-Integrationsprozessen bei Siebtklässler*innen. In: Steffen Gailberger & Christopher Sappok (Hrsg.), Weiterführenden Grundlagenforschung in Leseforschung und Lesedidaktik: Theorie, Empirie, Anwendung. [Sprachlich-Literarisches Lernen und Deutschdidaktik (Bände)]. Bochum: Ruhr Universität

Als open access zu finden unter: https://omp.ub.rub.de/index.php/SLLD/catalog/book/189