Buch des Monats August 2021
Lena Zeise: Balto und Togo. Dramatische Rettung in Eis und Schnee
Die Geschichte spielt in Alaska im Jahr 1925. In der Stadt Nome bricht Diphterie aus, vor allem die Kinder der Stadt werden krank, viele sterben. Nome ist von der Umwelt abgeschnitten, im Winter ist das immer so und die Menschen haben sich daran gewöhnt. Aber jetzt braucht die Stadt dringend Medikamente gegen diese grausame Krankheit. Am 22. Januar schreibt Dr. Welsh, der leitende Arzt im kleinen Hospital von Nome, eine Nachricht per Telegraf nach Anchorage: Diphterie-Epidemie. Benötige dringend eine Million Einheiten des Antitoxins. Postschlitten ist die einzige Transportmöglichkeit. Zuerst per Zug, dann ganze 650 Meilen mit Hundeschlitten durch Kälte, Eis und Schnee gelangen die ersehnten Medikamente schliesslich nach Nome. Die Stadt und vor allem die Kinder sind gerettet. Die Geschichte dieses Transportes hört sich fast wie ein Wunder an und beruht doch auf wahren Begebenheiten. Balto und Togo, die beiden Schlittenhunde, waren am Transport massgeblich beteiligt, ihnen zu Ehren wurde später im Central Park in New York gar ein Denkmal errichtet.
Lena Zeise erzählt diese wahre Geschichte neu. Ihre Beschreibung lässt die Figuren lebendig werden und liefert zudem eine grosse Fülle an Informationen: Über die Ureinwohner dieses Landes, über die kaum vorstellbaren Lebensbedingungen, über das Wesen der Hunde und deren unwahrscheinlich grosse Leistung. Eindrücklich und sehr spannend ist aber nicht nur der Text dieses grossformatigen Bilderbuchs, es sind auch die phantastischen, kunstvollen Bilder, die das Geschehen so beeindruckend wiedergeben. Vom Thema her überaus aktuell ist dieses Buch eine optimale Mischung aus Bilder-, Sach- und Abenteuerbuch, für Kinder genauso geeignet wie für Jugendliche und Erwachsene.
Lena Zeise: Balto und Togo. Dramatische Rettung in Eis und Schnee. Gerstenberg 2021. ISBN: 978-3-8369-6070-0
Rezension: Maria Riss