Angélique Leone/Christine Davenier: Der kleine Yeti
Weitab im ewigen Schnee lebt eine Yeti-Familie. Mama Yeti malt fürs Leben gern, Papa Yeti baut Schneeskulpturen und der kleine Yeti bastelt am liebsten Spielzeug aus Holz. Nur leider hat er niemanden zum Spielen, deshalb will er endlich Menschenkinder kennenlernen. «Das ist viel zu gefährlich», da sind sich seine Eltern einig.
Aber wie das Leben so spielt, eines Tages kommt dem kleinen Yeti der Zufall zu Hilfe. Er wird losgeschickt, um Stechpalmenzweige zu suchen. Wie immer steckt er sein neustes Spielzeug ein und läuft los. Da hört er Kinderstimmen im Wald. Heimlich und leise folgt er der kleinen Kindertruppe ins Dorf. Es wird bereits dunkel und alle Menschen verkriechen sich in die Wärme ihrer Häuser. Und was macht unser kleiner Held? Er klaut sich heimlich Menschenkleider von einer Leine und schleicht ebenfalls in eines der so wunderbar geschmückten Häuser. Dass er in den roten Menschenkleidern wie ein kleiner Weihnachtsmann aussieht, dafür kann er nichts. Auch nicht, dass sich ein kleiner Menschenjunge zu ihm setzt und ihn als Weihnachtsmann anspricht. Die beiden setzen sich an den Kamin und erzählen sich Geschichten. Als der Menschenjunge schliesslich eingeschlafen ist, legt der kleine Yeti sein neues Holzspielzeug neben das schlafende Kind und schleicht sich auf Zehenspitzen davon. Weihnachtsmann zu sein, das ist das Schönste überhaupt, findet der kleine Yeti. Und wenn man in nächster Zeit einem kleinen Weihnachtsmann begegnet, wer weiss, vielleicht ist dieser nicht echt, sondern ein verkleideter kleiner Yeti.
Diese Bilderbuchgeschichte zu erzählen, macht grossen Spass, weil die Geschichte spannend ist, überraschend verläuft und sich Kinder im kleinen Yeti so gut wiederfinden können. Hinzu kommen wunderschöne, stimmungsvolle Bilder, mit vielen Details und gekonnten Perspektiven. Ein humorvolles, kindergerechtes Bilderbuch, das viele Kinder zu ihrem Lieblingsbuch erklären werden. Ab etwa 4 Jahren.

Angélique Leone/Christine Davenier: Der kleine Yeti. Picus. ISBN: 978-3-7117-4034-2

Rezension: Maria Riss