Franz Hohler/Kathrin Schärer: Das kleine Wildschwein und die Krähen
Die Wildschweinfamilie lebt, wie kann es anders sein, in einem grossen Wald. Die Eltern lehren ihren sechs Jungen, wie man mit der Schnauze im Boden wühlt, um Wurzeln zu fressen oder wie man sich Maiskolben vom Feld holt. Alle sind fleissig, alle lernen. Nur das kleinste Wildschwein, das hört lieber den Vögeln zu oder träumt sich mit den Wolken in eine andere Welt. Mama und Papa Wildschwein schütteln zwar den Kopf, bringen ihrem Kind aber doch immer wieder Maiskolben zum Knabbern. Die eine Hälfte der Körner frisst das kleine Wildschwein selber auf, die andere Hälfte verfüttert es an seine Freunde, die Krähen. Eines Tages wird das kleine Wildschwein ernsthaft krank. Nur Kastanien aus Paris könnten es retten, meint der Wildschweindoktor. Aber so weit kann nun wirklich kein Wildschwein rennen. Da ist es gut, wenn man Freunde hat, die fliegen können.
Liebevoll und ausdrucksstark sind die Bilder, feinsinnig und treffend die Sprache. Ganz so, wie man es von Franz Hohler und Kathrin Schärer gewohnt ist. Bildsprache und Text ergänzen sich einmal mehr optimal. Es ist eine wahre Freude im Buch zu blättern, Details zu suchen oder die Mimik der Tiere zu bestaunen. Die Geschichte erzählt vom Kranksein, von Hilfsbereitschaft, von Fürsorge und davon, wie wichtig gute Freunde sind. Ein Bilderbuch zum Staunen und zum «Immer-wieder-Erzählen» für Kinder ab etwa 4 Jahren. Bilderbuch.

Franz Hohler/Kathrin Schärer: Das kleine Wildschwein und die Krähen. Hanser 2023. ISBN: 978 3 466 27600 0

Rezension: Maria Riss