Charlotte Habersack: Echte Helden. Der Geisterzug
Simon fühlt sich nicht wohl am neuen Ort. Papa hat kaum Zeit für ihn, Oma ist manchmal ein bisschen wirr im Kopf und in der neuen Schule findet er einfach keine Freunde. Als herauskommt, dass er heimlich für die ganze Klasse Pizzas bestellt hat – und dies in Omas Namen – haut Simon ab. Alle glauben, er sei ein Feigling, aber genau das ist er nicht. Er packt seine Sachen in einen Kissenbezug und springt auf einen fahrenden Güterzug, um möglichst schnell wegzukommen. Was Simon nicht ahnen konnte: In dieser Nacht ist ein führerloser Geisterzug auf der gleichen Strecke unterwegs, dessen hochgiftige Ladung den kleinen Ort vernichten könnte. Es ist Simon, dem die rettende Idee kommt und der mit einer waghalsigen Aktion das Dorf vor einer Katastrophe rettet.
Das Besondere dieser Buchreihe ist, dass alle Geschichten auf wahren Begebenheiten beruhen. Eindrücklich beschreibt die Autorin, wie Simon vergeblich versucht, Freunde zu finden und es doch immer wieder vermasselt. So begreift man auch seine Verzweiflung und den unglaublichen Mut, den er aufbringt, damit er endlich akzeptiert wird und Anerkennung findet. Welch grosse Gefahren der Junge in dieser Nacht meistert, das ist wirklich schier unglaublich. Auch wenn diese Geschichte einen etwas gar heldenhaften Jungen beschreibt, hat man doch selten ein dermassen spannendes Buch für Kinder ab etwa 9 Jahren in Händen gehalten.
Charlotte Habersack: Echte Helden. Der Geisterzug. Dragonfly 2020. ISBN: 978-3-7488-0036-1
In der gleichen Reihe sind erschienen:
«Starke Helden. Gefangen im Hochwasser» und «Starke Helden. Feuerfalle Kran»
Rezension: Maria Riss