Christoph Minnameier: Lua Luftwurzel. Silberelfen fängt man nicht
Lua ist etwa so gross wie der Backenzahn eines Riesen und sieht fast aus wie ein Mensch -, nur dass ihr zwei zarte, fast durchsichtige Flügel gewachsen sind. Lua ist eine Silberelfe. Ihre Aufgabe ist es, durch den Wald zu schwirren und sich um die Tiere zu kümmern. So zeigt sie etwa einem verirrten Maulwurf den Weg zurück in sein Erdloch, hilft den Bibern beim Bau ihres Damms oder schlichtet den ständigen Streit der Eichhörnchen. Lua ist dauernd beschäftigt und ihre Arbeit bereitet ihr grosses Vergnügen. Aber dann passiert das Unglück: Nur ein kurzer Moment der Unachtsamkeit und Lua ist in einem Käfig gefangen. Die Hexe Malicia schliesst die Käfigtür ab und bringt ihre Beute ins Hexenhaus. Silberelfen sind wertvoll und lassen sich teuer verkaufen. Aber Lua gehört zu jener Sorte Elfen, die niemals etwas einfach hinnehmen, sie ist klug und mutig zugleich. Es dauert nicht lange und die alte Hexe ist überlistet. Lua flieht in ihren geliebten Wald. Als die Hexe dann aber bald darauf ihrerseits von einem bösen Zauberer bedroht wird, ist Lua zur Stelle, schliesslich ist auch die Hexe eine Bewohnerin des Waldes.
Lua Luftwurzel ist ein turbulentes, spannendes Buch, voller Magie und unvorhersehbarer Wendungen. Die kleine Heldin werden Kinder mit Sicherheit lieben. Stimmig, ausdrucksstark und voller Witz sind zudem die zahlreichen farbigen Bilder des bekannten Illustrators Daniel Napp. Was an der Geschichte besonders gefällt: Figuren und ihre Handlungsweisen sind nicht von vornherein in gut und böse unterteilt. Da gibt es Zwischentöne und Wesen, die sich im Verlauf der Geschichte verändern. Lua Luftwurzel hat auch sprachlich einiges zu bieten und eignet sich hervorragend zum Vorlesen für Kinder ab 6 Jahren.
Christoph Minnameier: Lua Luftwurzel. Silberelfen fängt man nicht. Mit Bildern von Daniel Napp. Beltz 2024. ISBN: 978-3-407-75930-6
Rezension: Maria Riss