Claude K. Dubois: Akim rennt
Akim spielt mit anderen Kindern am Flussufer, als aus der Ferne ein dumpfes Grollen näherkommt. Dann plötzlich: Bombeneinschläge, umherfliegende Trümmerteile, Rauch, Chaos. Akim sucht seine Familie, ist völlig verzweifelt. Alle flüchten, so schnell sie können. Akim hat Hunger und Angst. In seiner Verzweiflung rennt er los – stundenlang – bis er, nach einer langen Odyssee, anderen Menschen auf der Flucht begegnet. Mit ihnen schafft er es in ein Flüchtlingslager. Dort bekommt Akim zwar sauberes Wasser, etwas zu essen und einen Schlafplatz, doch die Gedanken an seine Familie und die schrecklichen Bilder des Krieges quälen ihn und lassen ihn nicht los. Als eines Tages seine Mutter gefunden wird, kann Akim endlich aufatmen und seine Anspannung lässt etwas nach.
Der Text in diesem Bilderbuch ist auf ein absolutes Minimum reduziert. In skizzenhaften Bleistift- und Kohlezeichnungen wird erzählt, weshalb Menschen fliehen, wie verzweifelt sie dabei sein können. Das Buch berührt und zeigt aus der Perspektive eines kleinen Jungen eindringlich auf, wie schrecklich ein Krieg ist, wie sehr vor allem Kinder darunter leiden und wie schutzlos und ausgeliefert Menschen auf der Flucht sind. Das Buch empfiehlt sich für Kinder, für Jugendliche und Erwachsene gleichermassen.
«Akim rennt» wurde mit dem Deutschen Kinder- und Jugendbuchpreis 2014 und dem Katholischen Kinderbuchpreis ausgezeichnet.
Claude K. Dubois: Akim rennt. Aus dem Französischen von Tobias Scheffel. Moritz 2013. ISBN: ISBN 978-3-89565-268-4
Rezension: Maria Riss