Cornelia Funke: Kleiner Werwolf
Moritz, genannt Motte, und seine Freundin Lina gehen zusammen ins Kino. Auf dem Heimweg, es hat bereits eingedunkelt, hören sie ein lautes Knurren. Bevor die beiden überhaupt begreifen, was passiert, springt ein riesiger Hund Motte an und beisst ihn in die Hand. Schon am nächsten Abend bemerkt Motte, dass ihm überall am Körper Haare wachsen, dass er tiefer spricht und seine Augen gelber geworden sind. Kein Zweifel: Motte verwandelt sich in einen Werwolf. Mottes Sinne schärfen sich und sein Tun wird immer mehr durch seine Instinkte geleitet. Lina ist auch in dieser schwierigen Situation seine beste Freundin und verspricht, zu helfen. In ihrer Not wenden sich Lina und Motte an ihre Klassenlehrerin, die sich mit schier allem auskennt. Sie schickt die Kinder ins Völkerkundemuseum, dort liegt ein Amulett, das gegen Werwolfzauber helfen kann. Motte legt sich das Amulett um den Hals und es geht ihm tatsächlich bald besser. Die Haare verschwinden, seine Stimme wird normaler. Aber aufgepasst: Der nächste Vollmond lässt nicht mehr lange auf sich warten.
Mit ihrer bildhaften Sprache und den kindgerechten Illustrationen macht es Cornelia Funke den Lesenden leicht, sich in Motte hineinzuversetzen. Weil die Spannung schon auf den allerersten Seiten beginnt, das Buch übersichtlich gegliedert ist und Jungen wie Mädchen anspricht, ist «Der kleine Werwolf» ein ideales, ein bisschen gruseliges Vorlesebuch, besonders geeignet für Ferienlager und Lesenächte bei Vollmond. Zum Selberlesen ab etwa 9 Jahren.
Cornelia Funke: Der kleine Werwolf. Dressler Verlag, erstmals erschienen 2002. ISBN: 978-3-7513-0068-1. 96 Seiten
Rezension: Maria Riss