Julia macht sich riesengrosse Sorgen: Ihr Vater liegt schwerkrank im Bett und wird vielleicht sterben. Nicht einmal der herbeigerufene Arzt kann noch helfen. Er fordert die Familie auf, dem Gott Apollo ein Opfer darzubringen, mehr könne man nicht tun. Julia will das nicht hinnehmen, zu sehr liebt sie ihren Vater. In der Stadt hört sie von einem Arzt, der über ganz besondere Kenntnisse verfüge und sogar Schwerstkranke schon geheilt habe. Das Dumme ist nur, dass niemand weiss, wo sich dieser Arzt aufhält. Julia sucht in ganz Rom, vom Kolosseum über die Thermen bis zum Circus Maximus. Niemand kann ihr weiterhelfen. Erst gegen Abend, als Julia völlig erschöpft aufgeben will, trifft sie Felix, einen Christenjungen, der ihr weiterhelfen kann. Er weiss, dass der Arzt auf Reisen war und ausgerechnet heute nach Rom zurückkommt. Julia schafft es, den bekannten Arzt zu finden und ihn zu überreden, in ihr Haus zu kommen. Der Arzt kann tatsächlich helfen und Julia ist nicht nur überglücklich, sondern auch ein bisschen stolz auf sich.
Dieses Buch erzählt in gestalteter Sprache eine spannende Geschichte und ist zugleich ein sehr informatives Sachbuch. Die Informationen sind in gut verständlicher Sprache verfasst und klar von der Geschichte unterscheidbar. Leserinnen und Leser erhalten einen tiefen Einblick in das alltägliche Leben zu jener Zeit. Auch die Bildsprache unterscheidet zwischen Erzählung und Sachinformation. In den Teilen, die Julias Erlebnissen schildern, sind die Bilder stimmungsvoll und bringen auch Gefühle zum Ausdruck. Wenn es um Sachverhalte geht, sind die Illustrationen klar, detailgetreu und hilfreich beim Verstehen. Besonders gut ist zudem die Einbettung ins gesamte Weltgeschehen der damaligen Zeit gelungen. Das grossformatige Buch eignet sich für Kinder ab etwa 10 Jahren.
Vom gleichen Autor und ähnlicher Aufmachung ist bereits das Buch «Erik, der Wikingerjunge» erschienen. Beide Bücher eignen sich hervorragend für den Unterricht.

Frank Schwieger / Anne Bernhardi: Julia im alten Rom. Gerstenberg 2022. ISBN: 978-3-8369-6079-3

Rezension: Maria Riss