Frédéric Stehr: Isidor bleibt wach
Es wird Winter im grossen Wald, sogar der erste Schnee ist gefallen. Aber Bär Isidor, der kann in diesem Jahr einfach nicht einschlafen. Er hat all seine Bücher bereits gelesen und der Kräutertee hilft auch nicht. «Sei’s drum, dann bleib ich halt wach», beschliesst der Bär und macht sich auf, den anderen Tieren mal einen Besuch abzustatten. Isidor hat Glück, schon beim Dachs gibt es eine warme Suppe. Bald gesellen sich, vom wunderbaren Duft angelockt, zwei kleine, struppige Hunde und ein halberfrorener Hase dazu. Es ist auch wirklich ganz schrecklich kalt und jetzt kommt auch noch ein Schneesturm auf. Alle kuscheln sich ins wunderwarme Fell des Bären und bleiben so vom Schlimmsten verschont. Zusammen solche Gefahren zu bestehen, ist doch sehr viel leichter, deshalb beschliessen sie, den langen Winter gemeinsam zu verbringen. Sie wollen einander unterhalten, gegenseitig helfen und wärmen – diesmal wird der Winter mit Sicherheit für alle zu einer ganz besonderen Zeit. Und irgendwann, da schläft der gute Isidor vielleicht doch noch ein.
Das kleine, feine Buch ist nicht nur in einer sorgfältig gestalteten Sprache geschrieben, sondern auch mit wunderbaren, stimmungsvollen Bildern des Autors ausgestattet. Am liebsten würde man sich gleich selber in das wärmende Fell des Bären kuscheln. Das Buch eignet sich bestens zum Vorlesen und empfiehlt sich zum Selberlesen auch für Kinder, die das Lesen gerade am Lernen sind.
Frédéric Stehr: Isidor bleibt wach. Aus dem Französischen von Tobias Scheffel. Moritz 2021. ISBN: 978-3-89565-416-9
Rezension: Maria Riss