Friedbert Stohner/Katrin Engelking: Wie die Wichtelinnen Weihnachten retteten

Auch in diesem Jahr soll es so sein, wie es immer war: Der Weihnachtsmann selbst wird all die Pakete an die Kinder verteilen, und zwar alleine, ohne fremde Hilfe, er kann dies ja eh am besten. Die Wichtel sollen Plätzchen backen, Geschenke nicht nur basteln, sondern auch schön verpacken, die Rentiere versorgen, den Schlitten sauber machen und das Navi richtig einstellen. Allerdings passiert diesmal Anfang Advent ein Unglück, mit dem der alte, liebevolle, aber so sture Mann nicht gerechnet hat: Er fängt sich einen ganz schlimmen Hexenschuss ein, die Schmerzen sind fürchterlich und werden einfach nicht besser, trotz der Salbe und den vielen Spritzen der Wichteldoktorin. Der Weihnachtsmann liegt flach, er hat ein Glöckchen neben seinem Bett, da kann er klingeln, wenn er etwas braucht. Weihnachten naht, der Weihnachtsmann kann sich nicht bewegen und treibt mit seinem Stöhnen und seiner dauernden Klingelei alle schier in den Wahnsinn. Heimlich erarbeiten die Wichtel deshalb einen Notfallplan, diesmal werden sie einspringen müssen und endlich mit dem grossen Schlitten in den Nachthimmel abheben dürfen. Da haben sie allerdings nicht mit den Wichtelinnen gerechnet, auch sie schmieden Pläne und wollen Weihnachten retten. Sie können das ebenso gut, wäre ja gelacht! Wie schliesslich all die Kinder auf der ganzen Welt trotz einem bettlägerigen Weihnachtsmann zu ihren Geschenken kommen, das soll hier noch nicht verraten werden.
In Friedrich Stohners Wichtelwelt spielen Traditionen eine grosse Rolle, aber neue Errungenschaften und Denkweisen haben Einzug gehalten und können überaus nützlich und hilfreich sein. Wichtige Informationen aus dem Internet werden genauso gebraucht, wie Handys, um in Kontakt zu bleiben und für das Gelingen des grossen Festes kann niemand auf die Schlauheit, das Wissen und Können der eigentlich gleichberechtigten Wichtelinnen verzichten (ein paar der Wichtel haben das immer noch nicht kapiert). Die gut verständliche Geschichte ist in 24 etwa gleich umfangreiche Kapitel eingeteilt, nach jeder Vorlesesequenz ist ein kleines Abenteuer bestanden und abgeschlossen. Jedes dieser Kapitel endet dann auch mit dem gleichen Satz: Und wie es danach weiterging, das hören wir morgen. Katrin Engelking hat die Abenteuer im Weihnachtsdorf mit farbenfrohen und sehr treffenden Bildern in Szene gesetzt. Das sorgfältig gemachte Buch eignet sich wunderbar zum Vorlesen, auch kleine Kinder, ab etwa 5 Jahren, werden dem Handlungsverlauf folgen können. Mit Sicherheit vermag die turbulente Geschichte aber auch Kinder an der Unterstufe zu begeistern. 192 Seiten.

Friedbert Stohner/Katrin Engelking: Wie die Wichtelinnen Weihnachten retteten. dtv, Reihe Hanser 2024. ISBN: 978-3-423-64123-4

Rezension: Maria Riss

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