Gerstenberger / Göhlich: Paul wartet auf Weihnachten
Warten ist manchmal schwer. Vor allem vor Weihnachten – noch acht Tage sind es bis dahin. Paul weiss, dass die Zeit schneller vergeht, wenn er irgendetwas tut. Also malt er heute ein Bild, das kann er an Weihnachten auch gleich verschenken. Aber Lina, die kleine Schwester, lässt ihn einfach nicht in Ruhe arbeiten. Sie stört und sie nervt. Mama will aber, dass Lina immer mitmachen darf. So geht es die ganze Woche über: Beim Kuchen backen, beim Schneemann bauen oder beim Karussell fahren, immer will Lina dabei sein und mitmachen, obwohl sie das alles noch gar nicht richtig kann. Schliesslich geht sie noch nicht einmal in den Kindergarten. Kleine Schwestern sind einfach eine Plage! Aber dann an Heiligabend ist Weihnachtsmarkt und Lina ist im Gewimmel der Leute plötzlich verschwunden. Paul ist völlig verzweifelt und merkt schmerzlich, wie sehr ihm diese kleine Nervensäge fehlt. Natürlich kommt am Ende alles gut: Lina hat sich beim Kinderchor eingeschlichen und singt ohne zu fragen einfach mit. Die Lieder sind wunderschön und Paul, der ist sogar ein bisschen stolz auf seine mutige, kleine Schwester.
Die beiden Autorinnen haben eine unbeschwerte, aber sehr alltagsnahe Geschichte geschrieben, in der sich viele Kinder wiederfinden werden. Die Geschichte eignet sich hervorragend zum Vorlesen und Erzählen, weil man das Geschehen gut auch einmal unterbrechen kann. Die warmherzigen, stellenweise humorvollen Bilder von Sabine Göhlich helfen beim Verstehen und Nachfühlen. Für Kinder ab etwa 4 Jahren.
Gerstenberger / Göhlich: Paul wartet auf Weihnachten. Fischer Sauerländer 2021. ISBN: 978-3-7373-5850-7
Rezension: Maria Riss