Gioconda Belli / Wolf Erlbruch: Die Werkstatt der Schmetterlinge
Vor langer Zeit gab es noch keine Schmetterlinge. Auch viele andere Pflanzen und Tiere warteten noch darauf, geschaffen zu werden. In zahlreichen Ateliers arbeiteten Gestalter, unter ihnen auch Rodolfo. Rodolfo hat schon seit Jahren einen Traum: Er will ein Tier schaffen, das aussieht wie eine Blume. Die meisten der andern Gestalter finden eine solche Idee aberwitzig und lachen Rodolfo aus. Rodolfo lässt sich davon aber nicht beirren. Schon damals, als sein Grossvater den Regenbogen erschuf, wurde dieser anfangs ausgelacht. Träume sind wichtig, Träume darf man nicht einfach aufgeben, Träume können manchmal Wirklichkeit werden, wenn man dafür etwas tut. Und zum grossen Erstaunen aller gelingt es Rodolfo tatsächlich, ein Wesen zu schaffen, das gleich den Farben des Regenbogens schimmert, sich wiegt wie eine Blume und sich doch verhält wie ein Tier. Das Bilderbuch «Die Werkstatt der Schmetterlinge» ist mittlerweile zum Klassiker avanciert und dies zu Recht. Ein Buch, das man immer wieder lesen und anschauen kann, das einlädt zum Nachdenken, zum Schmunzeln und zur Verinnerlichung der Botschaft über Träume von Gioconda Belli. Die Bilder von Wolf Erlbruch sind schlichtumwerfend, verträumt, ausdrucksstark und komisch zugleich.
Rezension: Maria Riss
Gioconda Belli und Wolf Erlbruch: Die Werkstatt der Schmetterlinge. Hammer, 6. Auflage 2002