Es ist der Tag vor Weihnachten. Papa ist bereits in Hamburg in der neuen Wohnung, ein Umzug steht bevor. Mama arbeitet beim Fernsehen, wo sie heute noch Nachrichten lesen muss, weshalb sie später nachkommen wird. Manu und seine kleine Schwester Jana werden deshalb von Mama in den Zug gesetzt, zusammen mit ihrem riesigen, roten Koffer, in dem sich nicht nur ihre Kleider, sondern auch all die kostbaren, selbst gebastelten Weihnachtsgeschenke befinden. Mit Proviant und ein paar Ermahnungen von Mama fährt der Zug endlich los. Die Reise verläuft ohne grössere Zwischenfälle und in Hamburg, da steht Papa wie vereinbart am Bahnhof und holt seine Kinder mitsamt dem grossen Koffer ab. Die neue Wohnung wirkt zwar noch etwas kahl, aber mit all den vielen Weihnachtsdekorationen aus dem Koffer wird das schon was werden. Es ist Jana, die den Koffer öffnet und es ist Manu, der einen schrillen Schrei ausstösst: Im Koffer finden sich Damenkleider, Unterwäsche, ein Kulturbeutel und viele, langweile Bücher. Der Koffer wurde vertauscht! Manu schlägt vor, Mama solle im Fernsehen zur Koffersuche aufrufen. Die kleine Jana hat eine andere Idee: sie verlässt sofort die Wohnung, und will selber in Hamburg nach dem Koffer suchen. Manchmal hilft es, wenn man so stur wie Jana ist und an Wunder glaubt. In diesem Jahr auf jeden Fall erleben alle ein einmaliges Weihnachtsfest, das ihnen wohl ein Leben lang in Erinnerung bleiben wird.
Es sind die vielen, witzigen Zeichnungen und der spannende Plot, die dieses Buch ganz besonders auszeichnen. Die Bilder sind stellenweise comicähnlich gezeichnet und bergen etliche, witzige Details, die man während der Lektüre entdecken kann. Kinder werden diese Geschichte lieben, wegen der Spannung, aber auch wegen Jana und Manu, die einfach nicht aufgeben und sich gegen die ewig gleichen Pläne und Vorstellungen der Erwachsenen zur Wehr setzen. Ein Lese- und Vorlesevergnügen für Kinder ab etwa 7 Jahren.

Isabel Abedi/Daniela Kohl: Ein wirklich wahres Weihnachtswunder. Arena 2021. ISBN: 978-3-401-60637-8

Rezension: Maria Riss