Janosch: Der Josa mit der Zauberfiedel
Der kleine Josa ist traurig. Er ist nicht gross und stark genug, um Köhler zu werden wie sein Vater. Da schenkt ihm ein Vogel zum Trost eine Geige. Mit deren Lied kann er alle, die es hören, grösser oder kleiner zaubern. Je nachdem, ob der Junge seine Melodien vorwärts oder rückwärts spielt. Josa zieht in die Welt hinaus, er will den Mond suchen, ihn mit seiner Musik verzaubern. Auf seiner langen Wanderung zum Mond begegnet Josa vielen Menschen und Tieren, denen er mit seiner Zaubergeige hilft. So macht er eine Gans grösser und fetter oder spielt für ein Pferd, damit es ganz klein wird, so dass es sich vor dem bösen Bauern verstecken kann. Natürlich hört ein König von Josas Zauberkünsten. Könige können nie gross genug sein. Aber Josa spielt für den König die Melodie rückwärts und bald kann niemand mehr den König finden. Schliesslich, am Ende der Welt, findet Josa endlich den Mond. Und wenn sein Vater nun in der Nacht zum Himmel hochschaut, sieht er den Mond grösser oder kleiner werden. Dann denkt er an seinen Jungen und ist stolz, einen so tüchtigen Sohn zu haben.
Diese poetische Parabel aus dem Jahr 1967 ist längst zum Klassiker avanciert. Einmalig schön und poetisch ist die Geschichte und sie fasziniert Gross und Klein noch immer. Die farbintensiven Bilder geben die fantastische, manchmal auch melancholische Atmosphäre wunderbar wieder. Die Geschichte von Josa mit seiner Fiedel wurde von Wilfried Hiller vertont. Die momentan lieferbare Ausgabe enthält deshalb nebst dem Bilderbuch auch eine Hör-CD.
Janosch: Der Josa mit der Zauberfiedel. Schott 2010. ISBN: 978-3-7957-0711-8
Rezension: Maria Riss