John Hare: Ausflug zum Mond
Die Geschichte beginnt schon auf dem Titelbild: Da steht eine Art Raumschiffbus, in den eine Schulklasse einsteigt. Bald wird klar, Ziel der Schulreise ist der Mond. Dort angekommen trippeln alle Schulkinder brav hinter der Lehrperson her, um sich all die Mondkrater und Steinhaufen genauer anzusehen. Ein Kind bleibt allerdings zurück, holt farbige Stifte aus seinem Gepäck und beginnt ein Bild zu malen. Der Blick auf die Erde ist so einzigartig schön, das muss einfach in Farben festgehalten werden! Einige Zeit später passiert es: Dieses Kind schläft ein, die Schulklasse steigt zurück in den Raumschiffbus und weg sind sie, alle miteinander. Das Kind, nun allein auf dem Mond, ist aber nicht völlig verzweifelt. Es setzt sich hin und malt weiter, das Bild ist ja noch nicht fertig. Bald wird klar, so ganz alleine ist das Kind eben doch nicht, da schleichen sich ein paar scheue, nette Mondmenschen heran, die an all diesen wunderbar farbigen Malstiften ihre helle Freude haben. Alle malen begeistert los. Die Zeit vergeht schnell und irgendwann landet der Raumschiffbus erneut auf dem Mond, um das vergessene Kind heimzuholen.
Der amerikanische Künstler John Hare hat ein spezielles, bestechendes Bilderbuch geschaffen. Ganz ohne Text erzählt er die Geschichte, in verschiedenen Bildformaten, mit klaren Linien und Farben, eindrücklich und ausdrucksstark. Genauso müssen gute Bilderbücher für Kinder gemacht sein: Verträumt, witzig, spannend, die Botschaft nicht im Vordergrund stehend, anregend zum Fantasieren und zum Imaginieren. Für Kinder ab etwa 4 Jahren. Bilderbuch.
John Hare: Ausflug zum Mond. Moritz 2019. ISBN: 978-3-89565-381-0
Rezension: Maria Riss