Jörg Hilbert: Das Schneemannkind auf Reisen
Flocke ist ein Schneemannkind. Seine Nase ist eine Karotte, die Haare Äste und seine Augen kleine Kieselsteine. Vergnügt schaut der kleine Schneemann den Kindern beim Schlitteln zu, als ein unglücklicher kleiner Vogel angeflattert kommt. Das arme Vögelchen friert erbärmlich, es sollte längst im warmen Süden sein, hat aber dummerweise den grossen Vogelschwarm verpasst. Flocke hat Erbarmen und versucht den kleinen Vogel zu wärmen: Er baut ihm ein Iglu, lässt ihn gar, wie ein Känguru, in seiner Bauchhöhle schlafen. Es nützt alles nichts, der Vogel muss an die Wärme und zwar schnell. Flocke beschliesst, den Vogel in den Süden zu begleiten, alleine schafft der kleine Kerl das ja nicht. Zuerst besteigen die beiden eine Seilbahn, dann geht es mit einem Wetterballon weiter und endlich, endlich erreichen sie das Land, wo die Sonne den ganzen Tag über warm vom Himmel scheint. Gut für den Vogel, schlecht für den Schneemann. Flocke schmilzt und verwandelt sich in Regentropfen. Bald zieht er aber, in einer dicken Wolke versteckt, zurück in den Norden. Und dort freuen sich die Kinder, dass es wieder schneit und sie einen kleinen Schneemann bauen können.
Was den besonderen Charme dieses Bilderbuchs ausmacht, sind vor allem die Bilder und das so passende Schriftlayout. Ein bisschen altmodisch vielleicht, aber umso reizvoller. Weil die Geschichte einen linearen Aufbau hat, können auch sehr kleine Kinder der Handlung folgen. Und am Schluss, da kann man gleich wieder von vorne anfangen und das ist etwas, was wirklich alle Kinder begeistern wird. Ein unbeschwertes und unterhaltsames Bilderbuch für Kinder ab etwa 4 Jahren.
Jörg Hilbert: Das Schneemannkind auf Reisen. Carlsen, 2016. ISNB: 978-3-551-51468-4
Rezension: Maria Riss