Judith Burger: Ringo, ich und ein komplett ahnungsloser Sommer
Die zwölfjährige Asta fährt wie jeden Sommer in den kleinen Ort Geschrey, wo ihre Eltern ein Sommertheater inszenieren. Dort trifft sie auch wieder ihren Freund Ringo, mit dem sie sich schon lange gut versteht und der immer die besten Fragen stellen kann. Dieser Sommer soll der tollste und fantastischste Sommer ihres Lebens werden. Doch diesmal ist alles anders. Ringo ist auf einmal einen Kopf grösser als sie und muss ständig auf seine kleine Schwester aufpassen. Asta hat im Theaterstück eine kleine Rolle ergattert, ist aber dermassen nervös, dass sie ihren Auftritt völlig vermasselt. Ringo übernimmt nun ihre Rolle im Stück, dabei zeigt sich sein grosses schauspielerisches Talent. Asta ist verletzt, neidisch, wütend, trotzdem mag sie Ringo nach wie vor sehr. Ihre Gefühle fahren Achterbahn. Aber nicht nur Ringo ist anders geworden, auch Asta ist in diesem Sommer kein Kind mehr. Sie entdeckt plötzlich eine neue Leidenschaft, das Schwimmen und Tauchen im See. Diese Veränderungen verunsichern beide und stellen ihre alte Freundschaft auf eine harte Probe. In vielen Gesprächen und schliesslich auch gemeinsamen Ausflügen lernen sie sich gegenseitig zu akzeptieren und finden eine neue Basis für ihre Freundschaft.
Judith Berger hat dieses grosse Durcheinander der Gefühle mit viel Gespür und sehr treffend zu Papier gebracht. Vieles, was man eigentlich kaum in Worte fassen kann, wird zwischen den Zeilen spürbar. Leserinnen und Leser, die Ähnliches erleben, werden sich in dieser Geschichte wiederfinden und verstanden fühlen. Ab etwa 12 Jahren.
Judith Burger: Ringo, ich und ein komplett ahnungsloser Sommer. Gerstenberg 2021. ISBN: 978-3-8369-6112-7
Rezension: Almut Hansen