Julia Donaldson / David Roberts: Der Troll und die wilden Piraten
Der Troll lebt unter der Brücke. Da gehören Trolle hin. Der Troll besitzt zwar eine Pfanne und ein Kochbuch, aber er hat rein gar nichts, was er kochen könnte. Ausser Fisch – und den mag er nicht. Die Piraten leben auf einem Schiff, da gehören sie auch hin. Die Piraten haben zwar genug zu essen, aber niemanden, der wirklich kochen kann. Der Troll wandert von Brücke zu Brücke, um eine Ziege zu finden. Ziegenfleisch mag er ganz besonders gern. Die Piraten wiederum steuern Insel um Insel an, um einen Schatz zu finden. Mit dem Gold könnten sie endlich einen Koch anstellen. Ja, und wie die Piraten und der Troll schliesslich zusammenfinden, das erfahren Leserinnen und Leser nach und nach, mit Hilfe von wundervoll schrägen Illustrationen und einem Text, der vor allem durch die karge und humorvolle Sprache besticht.
Die meisten Kinder werden diese Geschichte lieben. Weil sich der Troll und die Piraten auf so unsagbar dämliche Art und Weise benehmen und die Kinder das alles sehr viel besser könnten. Und weil am Schluss doch alles gut kommt. Der Plot lebt von den vielen Wiederholungen und der scheinbar grossen Voraussehbarkeit der Geschichte (die dann doch ein bisschen anders herauskommt, als man dachte). Das Buch eignet sich hervorragend zum Erzählen, zum Immer-wieder-Anschauen, zum Entdecken der vielen Details in den Bildern und zum Geniessen dieser wunderbar reduzierten und doch so treffenden Sprache. Für Kinder ab etwa 5 Jahren.
Julia Donaldson / David Roberts: Der Troll und die wilden Piraten. Knesebeck 2016. ISBN: 978-3-86873-827-8
Rezension: Maria Riss