Julie Bind und Michaël Derulieux: Der nette böse Wolf
Dies ist die Geschichte von einem netten grossen bösen Wolf. Es ist ein kalter Wintermorgen und die kleinen Wolfkinder haben schrecklichen Hunger. Also macht sich der Wolf auf, um für seine Kinder etwas zu Essen zu besorgen. Er trifft auf einen Hasen, eine Ziege und weitere wehrlose Lebewesen. Sie alle könnte der Wolf fressen, doch verflixt, mit allen hat der Wolf Mitleid, da sie selbst in der Kälte unterwegs sind, um ihren Lieben Gutes zu tun. Die Tiere finden den Wolf nett, doch nett, das will der Wolf bestimmt nicht sein: «Ich bin der grosse böse Wolf», sagt er. Aber etwas zu Essen für seine Kinder hat er immer noch nicht. Da taucht plötzlich ein Dorf vor ihm auf und es riecht verführerisch nach frischem Brot und Kuchen. Ob der nette böse Wolf wohl auch den Bäcker verschont und die Wolfskinder doch noch ihr Weihnachtsessen bekommen, das sei an dieser Stelle nicht verraten.
Dieses tolle Bilderbuch wird vielen Kindern gefallen. Die sich wiederholenden Elemente sind eingängig und eignen sich wunderbar zum Erzählen. Auch diesen speziellen Wolf werden Kinder lieben: Er ist wohl gross, stark und böse, aber gleichzeitig zeigt er auch viel Mitgefühl, Familiensinn und ist im Herzen butterweich. Untermalt wird diese schöne und witzige Geschichte durch die stimmungsvollen Illustrationen, die insbesondere die Emotionen und Stimmungen der einzelnen Figuren wunderbar unterstreichen. Zum Vorlesen und Anschauen für Kinder ab etwa vier Jahren.
Julie Bind und Michaël Derulieux: Der nette böse Wolf. NordSüd 2014. ISBN 978-3-314-10238-7
Rezension: Claudia Hefti