Juliette Lagrange: Nickel der Dackel
Nickel, ein äusserst liebenswerter Dackel, lebt in einer Seniorenresidenz, wo Hunde erwünscht sind, mitten in Paris. Dort haben alle seine Hundegeschwister für ihre sportlichen Leistungen Pokale und Medaillen gewonnen, die nun die Regale und Wände des Heims zieren. Nickel ist anders. Einem Stöckchen hinterher zu rennen, findet er einfältig, über hohe Zäune springen zu gefährlich, besonders schnell zu rennen einfach lächerlich und im Ballspiel ist er eine absolute Niete. Viel lieber versteckt sich Nickel im Garten, um heimlich zu malen, zu basteln und aus Ton schöne Dinge zu formen. Nickel fühlt sich anders, er fühlt sich schlecht und ausgeschlossen. Eines Tages, Nickel soll im Park wieder einmal Sport treiben, entdeckt er eine aussergewöhnliche Gruppe von Menschen, deren Kleider voller Farbspritzer sind und die sich über Kunst und Malerei unterhalten. Nickel hat eine gute Nase, deshalb kann er der Spur der kuriosen Truppe zu ihrem Atelier folgen. Endlich hat er Gleichgesinnte gefunden, die ihn erfreut begrüssen. Ab sofort führt Nickel nun ein spannendes Doppelleben: Tagsüber ist er ein braves, etwas müdes Schosshündchen und in der Nacht ein begeisterter Künstler mit ziemlich viel Talent.
Hundegeschichten sind bei den meisten Kindern beliebt, wenn sie aber so reiz- und liebevoll verfasst und bebildert sind, dann haben auch Erwachsene ihre helle Freude daran. Die Bilder geben nicht nur die Stimmung ganz wundervoll wieder, sie sind voller Details und lassen das Herz aller Liebhaber:innen dieser wunderschönen Stadt an der Seine höher schlagen. Ein in jeder Beziehung wundervolles Bilderbuch für Kinder ab etwa 4 Jahren.
Juliette Lagrange: Nickel der Dackel.. Aus dem Französischen von Emilie Sievert. Insel 2024. ISBN: 978-3-458-64400-2
Rezension: Maria Riss