Jürg Schubiger / Franz Hohler: Aller Anfang

Für Jürg Schubiger ist «Aller Anfang» ein Ei, gross und hart, aus dem zuerst eine kleine Frau und dann der ganze Rest der Welt schlüpft. Doch schon im nächsten Kapitel präsentiert Franz Hohler eine seiner Versionen und erzählt, wie ein großer schwarzer Vogel eine Türe öffnet, hinter der sich im Dunkeln nur einen Spalt breit das Leben auftut. Abwechselnd, mitunter direkt aufeinander reagierend, stellen sich die beiden Autoren in ihren 34 Geschichten die Frage aller Fragen: Wie mag die Welt wohl entstanden sein? Es ist erstaunlich, wie vielfältig und verschieden die Themen und Untertöne der einzelnen Texte sind. Neben humorvoll-ironischen finden auch skurrile Geschichten und solche religiösen Inhalts ihren Platz. Die Geschichten sind unterschiedlich schwierig zu lesen und zu verstehen, so eignet sich das Buch für Lesende und Zuhörende jeden Alters, sie ermöglichen Sequenzen des Innehaltens, des Schmunzelns oder des Nachdenkens darüber, was uns alle tagtäglich beschäftigt. Das muntere Hin und Her der beiden Autoren fasziniert vor allem durch den so gekonnt eingesetzten tiefsinnigen Humor.

Das wunderschön ausgestattete Büchlein, mit Leinenrücken und mit fantastischen Illustrationen von Jutta Bauer, sei Gross und Klein wärmstens empfohlen.

Rezension: Maria Riss

Jürg Schubiger / Franz Hohler: Aller Anfang. Beltz, 2008.

 

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