Eines kann der Oberfeldwebel ganz besonders gut: Kommandos brüllen! Aber heute Morgen scheinen die Soldatinnen und Soldaten Stroh in den Ohren zu haben, sie kriegen einfach keinen Gleichschritt hin. «Eine Kuh liegt im Weg», ruft eine Soldatin. Die Kuh muss weg, und zwar sofort. Das ist aber nicht wirklich einfach, denn die Kuh ist erstens stur (das sind alle Kühe) und sie ist trächtig, steht sogar kurz vor der Geburt. Es ist gut, dass der Rekrut Paul auf einem Bauernhof gross geworden ist. Er weiss, wie man der Kuh helfen kann. Es dauert nicht lang und ein gewaltiges Muhen kündigt die Geburt eines Kälbchens an. Das kleine Kalb ist ganz warm und weich, und genauso warm und weich wird nun auch das Herz des Oberfeldwebels. Die Kuh soll bleiben, ihr Kälbchen auch. Und als der wütende Bauer angerannt kommt, drücken ihm die Soldatinnen und Soldaten kurzerhand ihren Sold in die Hände und kaufen die beiden. Wie die Geschichte weitergeht? Das können sich Leser*innen wunderbar selbst ausdenken.

«Eine Kuh beim Militär» ist ein humorvolles Bilderbuch, das nicht nur bei Kindern gute Laune herbeizaubern wird. Zu detailreich und lustig sind Bilder und Plot. Und natürlich hält auch dieses Buch eine Botschaft bereit: Wenn jemand laut brüllen und kommandieren kann, heisst das noch gar nichts, oft verbirgt sich dahinter ein sehr weicher Kern. Ein Buch zum «Immer-wieder-Anschauen» für Kinder ab etwa 4 Jahren.

Jutta Nymphius / Volker Fredrich: Eine Kuh beim Militär. Tulipan 2023. ISBN: 978-3-86429-549-2

Rezension: Maria Riss