Im tiefsten, finstern Wald hinter dem Moor steht ein ziemlich heruntergekommenes Häuschen. Es sieht genauso aus, wie ein Räuberhaus eben aussehen muss, denn im Haus drin, da wohnen zwei Räuber: Greti und Jocke. Auch eine Katze wohnt im Haus, die putzt und kocht und lässt Wasser in die Wanne laufen, wenn die beiden Räuber allzu schlecht riechen. Greti und Jocke tun nichts lieber, als sich gegenseitig zu verhauen. Die Katze sorgt dafür, dass sich dazu immer wieder Gelegenheiten bieten. So backt sie beispielsweise meist 13 Eierkuchen, damit einer übrig bleibt, um den sie sich streiten können. Etwa alle drei Wochen gehen Greti und Jocke auf Raubzug, um Milch, Mehl und Eier zu besorgen, in der übrigen Zeit machen sie vor allem eins: Quatsch. Sie bauen etwa eine Rakete aus Holz und zünden deren Ende an, damit die Rakete loszischen kann. Es ist gut, dass es in der Nähe einen Weiher gibt, denn zu Schaden kommen, das soll ja niemand. Ein anderes Mal beschliessen die beiden, dass morgen ihr Geburtstag sei. Da müssen Geschenke her, also nix wie los zum Geschenkladen. Übrigens feiern Jocke und Greti mindestens fünf Geburtstage pro Jahr und immer zusammen am gleichen Tag. Die Katze bäckt an solchen Tagen einen wunderfeinen Apfelkuchen. Und abends, wenn die beiden Räuber laut schnarchen, da setzt sich die Katze genüsslich an den Ofen, liest ein Buch, geniesst die Ruhe und das letzte Stück Kuchen.
Diese Räubergeschichten vorzulesen, das macht einfach Spass. Nicht nur den zuhörenden Kindern, sondern auch den Vorleser:innen. Da ist einerseits die einfache, aber wundervoll gestaltete Sprache, die feinen, warmherzigen Bilder, die das lustige Geschehen untermalen und beim Vorstellen helfen und da sind die beiden Hauptfiguren, die man trotz ihrer vielen Missetaten lieb gewinnt und über deren Dummheit man so gut lachen kann. Man spürt, dass Text und Bilder von der gleichen Künstlerin stammen, auch sie hat ihre Figuren wohl ins Herz geschlossen. Dank der sinnvollen Gliederung in einzelne Geschichten kann die Lektüre gut unterbrochen werden. Für Kinder ab dem Kindergartenalter. 96 Seiten.

Kristina Andres: Los, wir fangen einen Koch! Moritz 2024. ISBN: 978-3-89565-453-4

Rezension: Maria Riss