Lena Hach: Fred und ich
Die 13- jährige Anni ist in gewissen Dingen ein ganz besonderes Mädchen. So badet sie momentan jeden Morgen heimlich im zugefrorenen See. Dort trifft sie eines Tages Fred. Der Junge ist etwa gleich alt wie sie und er gefällt ihr gleich vom ersten Moment an. Fred wird ihr heimliches Tun niemandem verraten, ganz im Gegenteil, er steigt mit ihr zusammen ins eiskalte Wasser.
Vielleicht ist es bei beiden ja so etwas wie Liebe auf den ersten Blick. Schade nur, dass Fred in Berlin wohnt und nur eine Woche dableiben kann. Die Zeit mit dem Jungen am See geniesst Anni trotzdem in vollen Zügen. Sie hat endlich jemanden, mit dem sie über alles reden kann und erfährt gleichzeitig auch, was Fred beschäftigt. Er ist trans und galt bis vor kurzer Zeit noch als Mädchen. Das macht Anni unsicher. Weil sie Fred aber ins Herz geschlossen hat, ihn auf keinen Fall verletzen oder gar verlieren will, macht sie sich schlau und recherchiert. Fred erzählt auch, wie oft er von andern verletzt wird und wie schwer es manchmal ist, sich nicht ständig weg zu ducken. Vielleicht färbt Anni ihm deshalb am letzten Tag vor seiner Abreise die Haare in einem auffälligen Grün und Fred bemalt im Gegenzug Annis Zehennägel in allen Farben des Regenbogens.
Lena Hach hat eine sehr zarte Geschichte über die erste, noch scheue Liebe der beiden geschrieben. In knappen Sätzen und treffenden Worten lässt sie Anni das Geschehen aus ihrer Sicht erzählen. Durch Annis Gedanken und Recherchen erfahren auch Lesende eine ganze Menge über die Transgender-Thematik. Eine behutsam geschriebene Geschichte für Kinder ab etwa 11 Jahren. 94 Seiten.
Lena Hach: Fred und ich. Beltz 2023. ISBN: 978-3-407-75719-7
Rezension: Maria Riss