Lena Hach: Hugo und Big Dschi
Gegensätze ziehen sich bekanntlich an. Dies ist auch der Fall bei den beiden Hauptfiguren Hugo und Big Dschi, die anfänglich verschiedener nicht sein könnten. Der kleine Hugo wohnt in einer riesigen Villa. Er hat einen Hauslehrer, der ihn in Fächern wie «pompöser Plauderei» unterrichtet oder ihm vornehme Tischmanieren beibringt. Big Dschi, ein Flaschengeist, welcher von Hugo versehentlich aus seiner Flasche befreit wurde, versteht im Gegensatz zu Hugo rein gar nichts von Manieren und höflichem Geplauder. Stattdessen macht der Flaschengeist dem Jungen gleich klar, dass dieser ihm all seine Wünsche zu erfüllen habe – und das sind nicht gerade wenige. Big Dschi lässt sich von hinten und vorn bedienen. Bald findet Hugo jedoch heraus, dass das Ganze ja umgekehrt funktionieren müsste: Dschinns müssen die Wünsche der Menschen erfüllen. Als Big Dschi seine Flunkerei zugibt, freunden sich die beiden an. Hugo ist so froh, endlich einen Spielgefährten gefunden zu haben. Und so kommt es, dass Big Dschi nicht nur hilft, die Langeweile zu vertreiben, sondern dem kleinen, ängstlichen Hugo auch beibringt, wie er sich gegen die Nachbarskinder, die ihn dauernd auslachen, zur Wehr setzen kann.
Das Buch «Hugo und Big Dschi» ist in einer humorvollen, aber nicht anbiedernden Sprache geschrieben, mit viel Wortwitz und Wortspielen. Die zahlreichen Bilder ergänzen die Geschichte. Sie helfen beim Verstehen und Imaginieren. Gross und Klein können beim Lesen immer wieder Kichern. Auf 59 Seiten werden Themen wie Freundschaft und Fairness thematisiert, gleichzeitig erfahren Lesende einiges darüber, wie man nach aussen, wenn nötig, ziemlich cool wirken kann. Die witzige und doch auch tiefgründige Geschichte eignet sich für Kinder ab etwa 7 Jahren.
Lena Hach: Hugo und Big Dschi. Mit Illustrationen von Kai Schüttler. Beltz & Gelberg 2020. ISBN: 978-3-407-75551-3
Rezension: Sarah Schönauer