«Alles war See» ist die Geschichte eines Paares, das seinen Blumenkohl im Garten pflanzen will. Eigentlich. Denn schwere Unwetter stellen die Pläne der beiden immer wieder auf den Kopf. Zuerst muss das Loch im Hausdach repariert sein, dann kommt der Wunsch auf, ein neues Haus am See zu bauen und das alte in einen Tierstall umzufunktionieren. Doch als der Wasserspiegel allmählich steigt, sind beide Häuser bald in Gefahr, und das Paar beschliesst, ihr Haus auf einen Berg zu transportieren. Dort sind sie und ihre Tiere dann auch in Sicherheit, zumindest fürs Erste. Denn der See wird gross und grösser und droht das Haus auf dem Berg zu verschlucken. So bauen die Frau und der Mann das Haus kurzerhand in ein Schiff um und retten so nicht nur sich, sondern auch alle Tiere, die den Weg zu ihnen finden – bevor schliesslich alles vom See wird. Als der Regen endlich aufhört, verspricht das nahende Ufer einen Neuanfang. Doch das friedvolle Leben weckt bei der Frau und dem Mann neue Träume, und so muss der Blumenkohl weiter warten.

Dieses Bilderbuch liest sich als Neuinterpretation der Arche Noah. Immer wieder müssen sich die beiden Hauptfiguren auf neue Situationen einstellen, verlieren dabei den Mut aber nie. Vielmehr packen sie jede Herausforderung lustvoll an und werden mit einem paradiesischen Neubeginn belohnt. Die Illustrationen von Sonja Bougaeva laden mit kräftigen Farben und witzigen Details zum Staunen und Schmunzeln ein und Lorenz Pauli erzählt eine alte Geschichte so ganz neu, dass bis zum Schluss immer wieder für Überraschungen gesorgt ist. Zum Anschauen und Vorlesen für Kinder ab vier Jahren.

Lorenz Pauli / Sonja Bougaea: Alles war See. Atlantis 2019. ISBN: 978-3-7152-0762-9

Rezension: Linda Leutwiler