Weil seine schöne Löwenfrau verreist ist, muss der Löwenvater einspringen und die drei Äffchen hüten. Diese wohnen momentan bei Familie Löwe. Das ist zwar anstrengend, aber für den Löwen machbar, tagsüber. Erst als die drei Schlingel schlafen sollten, wird es schwierig. Die Äffchen wollen nicht nur eine Gutenachtgeschichte, sie wollen auch in den Schlaf gesungen werden. Im Geschichtenerzählen ist der Löwe nicht wirklich gut, aber er gibt sich Mühe. Nur Singen, nein das geht einfach nicht! Die andern Tiere machen ihm vor, wie das geht: Der Elefant trompetet, die Spitzmaus pfeift und die Nachtigall singt wunderschöne Melodien. Das alles hilft aber nichts. Ein Löwe kann nicht singen, ein Löwe brüllt! Das ist nun einfach mal so. Manchmal aber, da sind Löwenväter auch schlau. Auf jeden Fall schafft es der gutherzige Löwenvater, dass die drei Bengel, tief in seiner Mähne versteckt, endlich einschlafen. Wie er das fertig bringt? Das liest man am besten selber nach.
Martin Baltscheit hat einmal mehr eine humorvolle und auch doppelbödige Geschichte geschrieben, die wohl die meisten Kinder begeistern wird. Das Buch enthält viele ausdrucksstarke Bilder, die vor allem die Gefühlslage der einzelnen Tiere spiegeln und das Verstehen unterstützen. Der Autor hat nicht nur die Bilder selbst gezeichnet, er setzt auch grafische Akzente. Wenn der Löwe brüllt, werden die Buchstaben riesengross, beim Erzählen der Einschlafgeschichten erscheint der Text weiss, auf einem schwarzen Hintergrund. Kinder ab etwa der 2. Klasse werden die Geschichte wohl selber lesen können, jüngere Kinder werden das Erzählen oder Vorlesen mit Sicherheit geniessen.

Martin Baltscheit: Löwenväter singen nicht! Beltz 2017. ISBN: 978-3-407-74759-4

Rezension: Maria Riss