Martin Muser/Tine Schulz: Nuschki
Nuschki, das ist ein dreibeiniger Hund. Er macht mit seinem Herrchen Antek, einem noch ziemlich kleinen Zweibeiner, eine Flussfahrt auf der Oder. Antek und seine beiden Freunde haben ein Floss gezimmert, das es nun auszuprobieren gilt. Von Anfang an hat Nuschki ein ungutes Gefühlt. Antek ist so klein, der Fluss so wild, das Floss so unsicher. Als ein Motorboot daher saust, landen alle im Fluss. Antek schafft es ans polnische Ufer und Nuschki landet etwas weiter unten auf der deutschen Seite. Nuschki ist ziemlich verzweifelt: Wie soll bitteschön ein kleiner, dreibeiniger Hund den weiten Weg zurück in die polnische Heimat schaffen? Ohne seine neu gewonnenen Freunde Derrick, einem alten Polizeihund, und Helga, einer ziemlich gewieften Ratte, hätte er das nie geschafft. Man muss vorwärtsschauen und zusammenhalten, lautet Derricks Motto, dann schafft man schier alles. Natürlich sind der Marsch entlang der Oder und die Suche nach einer Brücke voller Gefahren und Abenteuer. Aber Derrick hatte recht, einmal mehr. Ganz am Ende der turbulenten Geschichte kann Nuschki seinen Kopf endlich wieder an Antek schmiegen und wird gestreichelt – das hat er in den letzten Tagen wohl am meisten vermisst.
Nuschki erzählt von seinem abenteuerlichen Weg gleich selbst. Er tut dies sehr gekonnt, in einer wunderbar humorvollen Sprache. Zwischendurch ergreift auch der Autor das Wort, Martin Muser schiebt witzige Erklärungen und Kommentare ein. Dies bereichert das Geschehen und macht die Erzählung sehr locker. Erfrischend anders sind auch die Bilder des Buches. Tine Schulz hat reale Fotos mit Handzeichnungen ergänzt. So kann man sich alles noch sehr viel besser und realer vorstellen. Ein Lese- und Vorlesespass für Kinder ab etwa 8 Jahren.
Martin Muser/Tine Schulz: Nuschki. Carlsen 2021. ISBN: 978-3-551-55517-5
Rezension: Maria Riss