Mats Wahl: Wie ein flammender Schrei
Ellen ist mit ihrer Mutter gerade umgezogen und neu an der Schule. Obwohl sie schon bald neue Freunde findet, merkt sie, dass an dieser Schule vieles schief läuft. Einige Mitschüler terrorisieren die ganze Schule: Sie stören mit allen Mitteln den Unterricht, schüchtern Schüler und Lehrpersonen ein und machen auch vor sexuellen Übergriffen auf Schülerinnen nicht Halt. Gewalt in jeglicher Form ist an der Tagesordnung. Lehrpersonen, Schüler und Schülerinnen sind machtlos und die neue Schulleitung sieht tatenlos zu. Als Ellen einer Mitschülerin zu Hilfe kommt und sich für sie einsetzt, wird sie selbst zur Zielscheibe der jugendlichen Krawalltäter. Sie wendet sich an erwachsene Autoritätspersonen, welche ihr aber mehr schaden als nutzen. Die Gewalt an dieser Schule eskaliert und es kommt zur schrecklichen Katastrophe mit verheerenden Folgen.
Mats Wahl ist unbestritten ein Meister seines Fachs. Sein Können hat der schwedische Autor schon in zahlreichen Kinder- und Jugendbüchern unter Beweis gestellt. Auch sein neues Buch überzeugt von Grund auf: Die Geschichte zieht Lesende von der ersten bis zur letzten Seite in ihren Bann. Hochspannend und in atemberaubendem Tempo erzählt der vielfach preisgekrönte Autor die dramatische Romanhandlung. Ein interessanter Kniff gelingt ihm auch mit der Erzählperspektive, da mehrere Perspektivenwechsel den Blick auf die Handlungsmotive der verschiedenen Figuren ermöglichen. Dies nimmt zwar der unfassbaren Katastrophe nichts von ihrer Grausamkeit, aber es hilft, die Ursachen und den Weg zur Katastrophe nachvollziehbarer zu machen. Empfohlen ist dieses hochspannende, eindrückliche und aktuelle Buch jugendlichen Leserinnen und Lesern ab etwa 13 Jahren.
Mats Wahl: Wie ein flammender Schrei. Hanser 2014. ISBN: 978-3-446-24790-1
Rezension: Claudia Hefti