Matthew Baker: Diebe, Lügner und Helden wie wir
Nicholas ist ein besonders begabter Junge. Das ist nicht unbedingt hilfreich, wenn man Freunde finden will. Auch zuhause läuft nicht alles rund. Sein Vater hat vor einiger Zeit die Arbeitsstelle verloren und versucht nun getrennt von der Familie Geld zu verdienen. Doch nun steht plötzlich mitten im Garten vor dem Haus ein Schild: «Zu Verkaufen». Ein paar Tage später taucht Nicholas’ totgeglaubter, kauziger Grossvater auf und erzählt seinem Enkel von einem Familienschatz. Ob es diesen wirklich gibt? Und ob es Nicholas gelingt, diesen zu finden, um das Haus und damit auch seine Familie zu retten? Ein spannendes Abenteuer mit Feinden und Verbündeten, einer geheimnisvollen Wahrsagerin, einem verborgenen Schmugglertunnel und einem alten verschollenen Schiffswrack beginnt.
Die Geschichte wird von Nicholas selber erzählt, sie ist packend und abenteuerlich – mit stellenweise melancholischen, tiefgründigen Zwischentönen. Die innere Welt des Hauptdarstellers und seine Entwicklung sind genauso wichtig, wie die spannende Rahmengeschichte. Eine Besonderheit des Buches sind die Regieanweisungen zwischen den Zeilen: Dynamikzeichen aus der Musik werden genutzt, um Dinge zu verdeutlichen, z.B. «forte» für laut. Die Begriffe werden im Text und auf der letzten Seite erklärt. Manchmal stehen auch einzelne Wörter zwischen den Zeilen, die einfach nur aussagen, wie Nicolas sich gerade fühlt. Das Buch eignet sich gut zum Vorlesen. Der ca. 360 Seiten umfassende Roman richtet sich an junge Leserinnen und Leser ab etwa 11 Jahren.
Matthew Baker: Diebe, Lügner und Helden wie wir. Aus dem Englischen von Wieland Freund Andrea Wandel. Thienemann-Esslinger 2016. ISBN: 978-3-522-18423-6
Rezension: Jolanda Zimmerli